DARK AGE ist eine Band, die sich mit jedem Album steigern konnte. Es gab immer etwas, das das nächste Album herausstechen ließ. Jede Langrille der Hamburger hat eine Art Magie, die in ihren Bann zieht und nie wieder loslässt. So lief das selbstbetitelte Album bei mir zum Beispiel fast zwei Jahre lang wirklich jeden Tag rauf und runter, ohne dass auch nur ein einziger Song zu langweilen begann. Erst mit „Minus Exitus“ stagnierten die Herren auf hohem Niveau, konnten den verlorenen Boden mit ihrem sechsten Album „Acedia“ aber wieder mehr als zurückgewinnen und räumten die volle Punktzahl ab. Auch „Acedia“ hat sich seither kein bisschen abgenutzt. Und so muss der Band unterbewusst klar gewesen sein, dass am bisherigen Stil einfach nichts mehr besser zu machen ist, ohne erneut auf der Stelle zu treten. Alben wie „Dark Age“ und „Acedia“ sind bereits jetzt Klassiker, die immer und immer wieder bewegen. Alben für die Ewigkeit.
Dass sowohl die musikalische als auch die persönliche Entwicklung der Herren innerhalb der letzten vier Jahre seit „Acedia“ nicht einfach spurlos an einem vorbeigangen ist, spiegelt sich sehr deutlich im neuen Material der Band wieder. So hat sich zum Beispiel Sänger und Gitarrist Eike Freese in der Zwischenzeit nicht nur als Studiotechniker erfolgreich verdingt gemacht, sondern auch als Songschreiber stark weiterentwickelt, und das hört man auf „A Matter Of Trust“ heraus.
Das neue Album erweitert den bisher bekannten Klangkosmos der Band ohne völlig anders zu klingen. Denn DARK AGE sind unverkennbar auch jetzt immer noch DARK AGE. Die musikalischen Unterschiede zu „Acedia“ sind eigentlich nur marginal. Allerdings hat Freese seine gewohnt tiefen Growls noch ein ganzes Stück weit zurückgeschraubt und arbeitet jetzt hauptsächlich mit ausdrucksstarken Clean Vocals, die auch schon auf dem Vorgänger Akzente setzen konnten, hier jedoch noch sehr viel stärker sind, und teilweise völlig neu mit Screams. Herausstechend auf „A Matter Of Trust“ aber ist der klare Gesang, denn der ist einfach unglaublich gut. So gut sogar, dass ich bereits diverse Gedankenspielchen angestellt habe und mir ein Album wie „Dark Age“ mit ausschließlich klarem Gesang sehr gut vorstellen kann. Auch dass das Keyboard mittlerweile sehr viel offensiver in den Songs zum Tragen kommt ist ein logischer Schritt nach vorn. Das verleiht der Größe der Songs enormen Aufwind. Die Gitarrensoli klingen viel opulenter, und in einem Song wie „Nero“ oder „Don’t Let The Devil Get Me“ verträumt episch.
Melodie und Eingängigkeit gab es bereits auf „Acedia“ zu hören, eigentlich sogar bereits seit „The Silent Republic“, auf „A Matter Of Trust“ werden diese Punkte jedoch ausgelotet, atmosphärisch dicht mit der Instrumentierung jedes einzelnen Tracks meisterhaft verwebt und auf einem abgewandelten Level perfektioniert, ohne kalkuliert zu wirken. Jeder gespielte Ton, jeder eingespielte Effekt und jede Gesangspassage erzeugt Emotionen und strotzt vor Herzblut, dass die Musiker auf diesem Album in elf drei- bis fünfminütige Geschichten verpackt haben, die spannend sind und ein hohes Suchtpotential entfalten, dem man sich einfach nicht entziehen kann.
Bereits der Opener „Nero“ und der folgende vorab als Single ausgekoppelte Song „Afterlife“ sind unheimlich groovig und gehen sofort ins Ohr, bevor mit „Out Of Time“ eine Nummer aus den Boxen tönt, die so auch auf „Acedia“ einen hervorragenden Eindruck gemacht hätte, vielleicht sogar auf „Minus Exitus“. Auch die folgende Nummer „Fight!“ lässt Geschwindigkeit und Aggressivität aufleben, wie man sie von vorherigen Alben kennt. Die sakrale Anmut des Intros von „Don’t Let The Devil Get Me“ verleiht eine tiefgreifende Atmosphäre, die sich mit Pianoklängen und flächendeckenden Keys wie ein roter Faden durch den Song zieht und zur Hälfte des Albums den Spannungsbogen buchstäblich zelebriert. „My Saviour“ schließlich ist der emotionalste Song des Albums, der mit einer Ode an die Musik tief berührt und bei mir den Tränenfluss der Ergriffenheit aktiviert: „I owe my life to the Gods of Rock’n’Roll, even in darkest times music saved my soul.“ – Wem es allein bei dieser Zeile, auch wenn diese auf den ersten Blick noch so klischeebehaftet klingen mag, nicht abwechselnd heiß und kalt den Rücken herunterläuft… DARK AGE treffen mit diesem Track jedenfalls erneut direkt ins Schwarze und ganz tief ins Herz. Jeder einzelne Song auf „A Matter Of Trust“ ist eine Offenbarung, eine fette Party für die Sinne und ein Lichtstrahl fürs Gemüt, selbst dann, wenn es mit „Dark Sign“ ziemlich düster wird und einen elegischen Abschluss mit „Onwards!“ findet.
„A Matter Of Trust“ hat nicht weniger zu bieten als faszinierende Kompositionen am laufenden Band, fette Riffs, emotional eingängige Melodien und eine knackige Produktion, die kraftvoller nicht hätte sein können. Von DARK AGE habe ich viel erwartet, dass die Band es aber schafft, mit leichter Modifikation des ureigenen Sounds neue Türen aufzustoßen und ohne Wenn und Aber zu überzeugen, damit konnte wirklich niemand rechnen. Der globale Erfolg kann mit diesem Album nicht mehr lange auf sich warten lassen. Verdient haben DARK AGE das jedenfalls schon seit vielen Jahren. „A Matter Of Trust“ ist das beste Album des Jahres. Das hier kann in diesem Jahr einfach niemand mehr toppen. Diesbezüglich lege ich mich bereits jetzt schon fest.
Neeeee.. selbst als Pop laaaaaangweilig.
Ich finde die Scheibe auch ziemlich schwach, zumindest nach den ersten Durchläufen. Da ist wenig Bumms dahinter, die Gitarrenarbeit langweilt und setzt keine Akzente, und die Melodien hat man auch schon tausendfach gehört. Es gibt ein paar songtechnische Ausreißer nach oben, aber viel zu viel Durchschnitt in meinen Augen.
So Schade das DarkAge nun nicht mehr zu meinen Helden gehören werden da ich mit dem neuen Album leider mal so garnichts anfangen kann! Veränderungen sind scheinbar doch nicht immer von Vorteil!
Die alten Scheiben werden nach wie vor einen Stammplatz bei mir im Player haben und es bleibt zu hoffen dass Sie wie in deren VideoDiary erwähnt die DeathMetal Songs vom Drummer doch noch mal einprügeln um den Alten Fans das zu bieten was man von denen erwartet: geilen melodischen DeathMetal!
Was bleibt noch… achja… neue Helden suchen…
Die naechste undifferenzierte Dark Age-Lobhudelei. Bestes Album des Jahres? Kann man nicht ernstnehmen.
Aber gut, wer auf Amaranthe und Pop mit manchmal etwas haerteren Gitarren steht, koennte das hier moegen. Der Rest hoert tatsaechlich lieber Shaded Enmity oder Harasai. Da steckt dann auch Death Metal drin 😉
Irgendwie erinnert mich der Aufstand hier ein wenig an „A Sense Of Purpose“ von In Flames, die damals ähnliche „Wellen“ schlug. Wenn eine Band sich entwickeln möchte, sollte man einfach auch mal trocken hinnehmen können. Ich kann die Argumentation der Rezension aber ehrlich gesagt auch teils nicht folgen. „Das neue Album erweitert den bisher bekannten Klangkosmos der Band ohne völlig anders zu klingen. Denn DARK AGE sind unverkennbar auch jetzt immer noch DARK AGE.“ – Was? Nee, sorry. Wenn man dem Trailer und der ersten Single glauben schenkt, ist das einfach Unfug. In dem Falle macht’s für mich wenig Sinn, an Dingen festzuhalten, die nicht existent sind. Dark Age wollten sich weiterentwickeln und das haben sie auch getan, dabei auch das Risiko in Kauf genommen, sich zu weit von dem zu entfernen, was sie mal ausgemacht haben. Der Unterschied zu In Flames, wenn ich meinen ursprünglichen Gedanken zum Ende nochmal aufgreifen darf.
Man muss damit aber auch gleichwohl leben können und die Band selbst drüber stehen (was sie auch tut). Finde ich gut. Sie sind sehr modern geworden, aber mit der Zeit entwickelt man eben auch mal andere Vorstellungen, wie die eigene Musik zu klingen hat. Ob man das dann nun so sieht wie ich oder eben Jens in seiner Rezi, das hängt wie so häufig vom Geschmack ab. Ist auch gut so.
Hääääääääääää? Versteh kein Wort von Pascals Redeschwall. Tatsache ist aber schon, dass das Album sehr steril klingt und so künstlich, dass es weh tut. Weiterentwicklung?????? Wo denn??? Näää, das ist Schablone und einfach nur mit der Hoffnung versehen, die Pussies hören sich das schön wie In Flames. Tun sie aber nicht, so! 2/10
Wer liest und verstehen will, wird auch verstehen.
@der Leuchter: stimme da absolut mit überein – hier wird leider auch kein schönhören mehr helfen um das Album zu mögen (soviel Bier kann kein Mensch trinken) – aber evtl. finden Dark Age ja eine neue, andere Fan-Base da von der alten sicherlich eine Menge wegfallen wird! Bleibt denen zu wünschen dass sie damit glücklicher sind (oder soll ich ehrlich sein: ich wünsche mir dass sie damit nicht glücklicher sind und zu ihren Roots zurückkehren)…. mal schauen wie’s kommt…
Das Review ist „A Matter of Irony“, was? 😉
Da ist aber jemand gewaltiger Dark Age-Fanboy, was? Anders kann ich mir diese übertrieben hohe Wertung (beim Vorgänger übrigens genau so) nicht erklären. Ich fand diese Band schon immer ganz nett, aber nicht herausragend. Bestes Album des Jahres? Wohl kaum.
So viel Lobhudelei ohne einzigen Kritikpunkt – persönlicher Geschmack hin oder her (wo war dann nochmal der Sinn von Reviews, speziell von so einer lächerlichen Bewertung von 1 bis 10?!) – kann man einfach nicht mehr ernst nehmen. Selbst wenn man das Album absolut getrennt von den früheren Werken (die Alben von The Fall bis Minus Exitus laufen bei mir immer noch rauf und runter) betrachtet. Allein Eikes Klargesang ist nicht nur emotional und ausdrucksstark, sondern in höheren Lagen auch sehr mittelmäßig. Bei einzelnen Cleanpassagen funktioniert das hervorragend, über ein ganzes Album hinweg dagegen überhaupt nicht mehr. Ich kann mich einfach nicht mehr von dem Gedanken verabschieden, die Band hat erkannt, dass sie mit ihren Fähigkeiten auch massenkompatible Musik schreiben und ordentlich Geld scheffeln können. Anders kann ich mich auch nicht die fette PR-Kampagne über die Social Media und die Zusammenarbeit mit größeren Künstlern (Remixes) erklären.
Also: Das Review ist mit Fanbrille geschrieben. Das steht fest. Als außenstehender – und meist aus Sicht der Fangemeinde hoffnungslos unbelehrbarer Miesepeter – muss ich sagen, dass das Material, das Dark Age derzeit zu ihrem aktuellen Album bieten, solide, aber eben auch nix weltbewegendes und schon gar nichts herausragendes ist. 10 Punkte sind wirklich übertrieben, 7 hättens auch getan.
Das Review ist vollkommen an der Realität geschrieben. Die Songs fesseln nicht und auch der Gesang ist sehr schwach. Schönhören hilft auch nichts. Ich gebe gerade mal 4 von 10.
Hab das Teil noch nicht vollständig anhören können. Eindruck bislang: Nett gemacht, aber etwas glattgespült, wie Heiko schon anmerkte. Bestes Album des Jahres? Ähm…wohl kaum.
Wie könnt ihr dieses Pop-Gesülze nur „Death Metal“ nennen?!
Also bisher hab ich 3 oder 4 Lieder gehört von dem Alben und es klingt wie die neuen In Flames Alben nur nicht mal annähernd auf so einem hohen Niveau. Ein kompletter Reinfall war es bisher nicht was ich gehört habe, aber um das beste Album des Jahres zu werden fehlt da einiges.
Ok, konnte mir das Album jetzt auch endlich ein paarmal reinziehen.. Finde es außerordentlich gelungen, obwohl mir die alten Dark Age auch sehr zugesagt haben. Nach anfänglicher Skepsis hat mich die Klasse dieses Albums überzeugt. Hoffentlich hält das an. Momentan jedoch klare 9/10. Das hat zwar kaum mehr was mit Death-Metal zu tun, aber mir erscheint das nicht sonderlich tragisch. An Qualität und Ehrlichkeit hat die Band in meinen Augen nicht eingebüßt, auch wenn das ganze so klingt als wäre es auf Kommerz ausgelegt. Wer mehr investiert als 3-Minuten-durch-die-Lieder-zappen könnte belohnt werden. Richtig geiles Album!!! Auch wenn es sicherlich nicht jeden Geschmack trifft.
Ein Nicht-Fanboy
Also höre jetzt gerade das ganze Album an…. Hm… ist eines von diesen Alben, die natürlich bei weitem nicht so gut sind, dass sie 10 Punkte verdient hätten… So ganz schlecht ist es aber auch nicht. Eigentlich macht es zuweilen sogar richtig Spaß, aber mal ehrlich: Wer genau hinhört, merkt, dass hier Monsignore Autotune seine Finger im Spiel hat und das geht ja mal gar nicht!!! Dickes Minus also dafür, auch das Songwriting kann hier und da etwas Abwechslung vertragen, aber im großen und ganzen ein solides Album. Ich sage 6 Punkte, weil „faszinierende Kompositionen“ und „Bestes Album des Jahres“ doch anders klingen!
Ich seh das jetzt – nach mehrmaligem Hören – wie Kollege Maronesque. Am Ende einfach zu wenig Substanz…
Also ich weiß nicht, klingt für mich wie diese üblichen Pop-Punk-Rock Bands der letzten Jahre, die die kleinen Chart-Kids sich so reinziehen.
Und irgendwas am Gesang stört mich… ist das ein Autotuner der da exzessiv benutzt wird? Oder hat der Sänger so eine Stimme? Ich find’s jedenfalls leider furchtbar.
10? Nie im Leben…
Das kam unerwartet. Ok, mit „Acedia“ hatten sich DARK AGE seinerseits weit in die Moderne bewegt, aber es blieben immernoch die Metal-Wurzeln spürbar, z.T. sogar die Death Metal-Wurzeln und, zumindest für mich, war noch ausreichend Härte vorhanden.
Und jetzt? Das ist Modern Rock à la 30 SECONDS TO MARS mit dem einen oder anderen Metal-Riff, die Melodien sind jedoch nicht so gut. Ich muss den Schock vllt. noch verdauen, denn die Produktion, die die Riffs so schwächlich dastehen lässt, den Keys unendlich viel Raum gibt und Eikes Stimme in den Vordergrund rückt, hat auch mit Metal nichts mehr zu tun. Ich bin heftigst enttäuscht… einen objektiveren Kommentar gibts vllt. irgendwann in Zukunft…
spinnt ihr?? 10 Punkte für so ein Stück Dreck? nicht nur wegen der kommerzialisierung und das die Band absolut nicht mehr nach dark Age sondern eher wie Linkin Park anno 2003- nein es liegt daran das die Songs vorhersehbar langweilig sind. 3 Punkte für den Bullshit