Dargolf Metzgore - Bloodrush

Review

Wer sagt, dass im Death Metal nichts Frisches mehr nachkommen kann? Ab in die Ecke! Denn die jungen Schwaben von DARGOLF METZGORE beweisen auf ihrem Debütalbum, dass sie nicht nur live eine absolute Macht sind, sondern locker mal eben weite Teile der alteingesessenen Elite alt aussehen lassen. Melodien, Humor und ein kräftiger Schuss Abwechslungsreichtum machen “Bloodrush“ zu einer Klasse für sich!

Schon der Opener „Victory“ zeigt haargenau, wo’s langgeht und wie seelenlos dazu im Vergleich HYPOCRISY klingen. Die Melodien sind so intelligent platziert, dass die sieben Songs zu keiner Zeit stumpf klingen, aber Teufel sei Dank auch nicht in die Richtung von CHILDREN OF BODOM abrutschen. Noch dazu findet man ständig Momente, die absolutes Suchtpotential haben und der Band eine eigene Note verleihen, die man vielleicht nach zehn Jahren erfolgreicher Karriere erwarten könnte. Die geschickt verpackte Polyrhythmik zwischen Schlagzeug und Saiteninstrumenten klingt niemals elitär oder technikgeil bis zum Selbstzweck, sondern ist wesentlicher Bestandteil der Lebendigkeit der Songs. Dass dazwischen auch mal der Panzer rollt, ist selbstverständlich. Noch dazu hat die Band mit Felix Fried einen Wahnsinnsproduzenten an Bord, der das gesamte Album im Alleingang produziert hat.

Die jugendliche Ungestümheit sorgt zwar für einige wenige ziellose Momente (die aber spätestens nach zehn Sekunden wieder ausgebügelt werden), aber eben auch für nonstop Energie – und sie macht das Album äußerst sympathisch! Auch Instrumental brennt hier rein gar nichts an, besonders das Bassspiel hat es mir hier angetan – vollkommen egal, ausnahmslos jeder der Musiker weiß zu 99% genau, was er tut und warum. Einziger Kritikpunkt ist die wirklich sehr kurze Spielzeit, denn nicht mal eine halbe Stunde bei sieben Songs ist für ein Album äußerst mager. Da hätten fünf Songs mehr auch nicht geschadet. Meinetwegen auch zehn. Da haben wir’s: Das Album wäre eigentlich immer zu kurz gewesen. Empfehlung: kaufen und mehrmals genießen!

02.11.2009

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1 Kommentar zu Dargolf Metzgore - Bloodrush

  1. Anonymous sagt:

    \\\"Suchtpotential\\\" trifft\\\’s ziemlich genau. Ich muss sagen, ich komme aus der gleichen Ecke wie die Jungs und habe deren Konzerte und auch zuvor aufgenommene Songs bereits gehört. Damals, als ich sie das erste mal hörte, gefiel mir der Stil allerdings noch nicht soo sehr. Es wirkte auch noch insgesamt unausgegoren. Das variationsreiche im Gesang, sowie der neue Drumsound hat für mich zum wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass ich nicht wegen meinem Kumpel am Bass, sondern auch wegen der Musik dabei bin. Klar, weniger als 30 min. sind schon ein herbes Ding, aber die lohnen sich derbst. Melodic Death, ne Prise ~gore und Witziger Wahnsinn in einen Sack, und raus kommt der Knüppel, der einen, wenn man nicht aufpasst mitten zwischen den Beinen erwischt. Reinhören!

    8/10