Danzig - Deth Red Sabaoth

Review

Ein Mann, ein Mythos. Besser könnte man die prädestinierte Fronttype Glenn Danzig wohl nicht beschreiben. Hat sich der kleine Sänger mit den ersten Outputs unter dem Banner DANZIG wohl bereits lebend ein musikalisches Denkmal gesetzt, waren seine beruflichen Leistungen seit Beginn des neuen Jahrtausends nicht wirklich von Höhenflügen und Überraschungen gespickt. Der 2004er-Schlag „Circle Of Snakes“ hatte zwar ein paar gelungene Momente, konnte alles in allem aber zu keiner Sekunde mit früheren Glanztaten mithalten. Anno 2010 wirft die aktuelle Gruppierung mit dem Namen DANZIG nun also wieder einmal ein neues Album auf den Markt. Glenn hat sich dabei mit PRONG-Gitarrist Tommy Victor, TYPE O NEGATIVE-Drummer Johnny Kelly und Steve Zing am Bass zusammen getan, um mit „Deth Red Sabaoth“ ein knappes Dutzend an neuen Stücken zu präsentieren.

Auch mit „Deth Red Sabaoth“ verhält es sich wie schon bei seinen Vorgängern. Zuerst freut man sich auf neues Material, erfährt einen Anfangsschock, um später ein wenig resigniert zuzugeben, dass das Ganze ja doch nicht allzu schlecht geworden ist. Zumindest mir ist es mit der neuen DANZIG-Scheibe so ergangen. Wissen Titel wie das treibende „The Revengeful“, das coole „Rebel Spirits“ und das bluesig angehauchte „Ju Ju Bone“ auf Anhieb zu gefallen, können andere Titel als wirklich deplatzierte Fehlgriffe bezeichnet werden. „Black Candy“ ist einfach nur langweilig und monoton vorgetragen, das sinnentleerte „Pyre Of Souls: Infanticle“ versprüht Minus-Charme und der in Ansätzen eigentlich gut gelungene Opener „Hammer Of The Gods“ wird durch seine matschige Produktion mehr als verhunzt. Das ruhige, fast schon sentimentale „On A Wicked Night“ lebt im Gegensatz dazu durch seine Elvis-getränkte Intonation und „Deth Red Moon“ durch seine doomige Grundausrichtung.

„Deth Red Sabaoth“ ist also alles in allem wieder eine sehr zwiespältige Sache geworden. Während man DANZIGs Stimme schön langsam den Zenit der Zeit ankennt, versprüht sie trotzdem noch genug Charme, um bei alteingesessenen Fans punkten zu können. Auch der obligate staubtrockene Sound hält auf „Deth Red Sabaoth“ weiterhin Einzug und sorgt für manches Mal nervige, dann wieder wohlige musikalische Schauer, die einen an das modernere Genre Stoner Rock denken lassen. DANZIG bleiben also im Endeffekt das, was sie immer waren. Furztrockene Entertainer, deren Musik vor allem durch die Stimme ihres Masterminds lebt. Egal, ob Tommy Victor an der Gitarre oder nicht – DANZIG bleiben DANZIG, einmal besser, einmal schlechter. An die Anfangstage wird der gute Mann aber wohl nie mehr heranreichen können…

PS: Das nostalgische Cover weiß zu gefallen!

04.07.2010

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