Danko Jones - A Rock Supreme

Review

Galerie mit 22 Bildern: Danko Jones - Ruhrpott Metal Meeting 2022

„There’s no real plan for this record other than touring“, gab DANKO JONES höchstpersönlich zum mittlerweile neunten Studioalbum des kanadischen Rock ’n‘ Roll-Powerhouses gleichen Namens bekannt. Ganz so, als ob das eine Neuigkeit wäre.

„A Rock Supreme“ wird begleitet von Understatement

„A Rock Supreme“ erscheint zwei Jahre nach „Wild Cat„, welches wiederum auf das zwei Jahre davor veröffentliche „Fire Music“ gefolgt war. Rock ist Arbeit, und DANKO JONES arbeiten nach Maß und Stechuhr. Einzig die düster-verspielte KORN-Ästhetik des Covers irritiert diesmal ein wenig inmitten des zu Erwartenden.

Doch wie verhält sich „A Rock Supreme“ nun zur reichlich tief gelegten Latte einer Rechtfertigungsgrundlage für den nächsten Tourzyklus? Sagen wir, ein bequemes und vollends dynamisches Überwinden gelingt hier nicht.

„I’m In A Band“ ist als vertonte Liebeserklärung an die Live-Ekstase sicherlich prädestiniert, die eine oder andere der anstehenden Shows zu eröffnen. Aber schon die obligatorischen Beschwörungen des schönen Geschlechts gehen DANKO JONES diesmal doch deutlich weniger leicht von der Hand als man es gewohnt ist. Gerade beim ersten Rock ‘n’ Roll-Element „Sex“, welches bei DANKO JONES ja traditionell die Anteile der etwas stiefmütterlich thematisierten „Drugs“ mitstemmt, ist Routine natürlich der Anfang vom Ende. „I Love Love“ krankt trotz hörbarem Innovationswillen beim Gesang an einem uninspirierterem Hauptriff und einer platten Hook und bei („C – C – C“ – Anm. d. Red.) „Crazy“ lässt sich der Cringe dann auch bei aller bewusster Überdrehtheit des Gebotenen nicht mehr so ganz ignorieren.

Am Ende sichern DANKO JONES sich wieder die Straßenzulassung

Glücklicherweise zeigen DANKO JONES mit Songs wie „Dance Dance Dance“, dass auch aus dem selbst gezimmerten und bisweilen sehr engen stilistischen Rahmen ab und an noch Überdurchschnittliches rauszuholen ist. Unverbrauchtes Riffing, gesangliche Variationen, ein stampfender Live-Chorus und der Setlist-Platz ist sicher. Auch „Lipstick City“ geht gut rein, „Party“ hat den Singalong für die Festivalkehlen und beim flotten und enorm tanzbaren „You Got Today“ steigt vor dem inneren Auge schon der Staub auf, tropft der Schweiß von der Clubdecke – ja, doch, „A Rock Supreme“ bekommt nach hinten heraus doch noch die Straßenzulassung.

Hand aufs Herz: Wer heutzutage neue Alben von DANKO JONES kauft, der tut dies, damit einer der letzten großen Realkeeper des Rock ’n‘ Roll seinen anachronistischen Traum weiterträumen kann und nicht, weil er oder sie sich Bahnbrechendes erwartet. Da das eigentliche Geld aber mittlerweile eh durch die Live-Aktivität in der Bandkasse landet, geht die Empfehlung an dieser Stelle eher in Richtung Ticket- als Albumkauf.

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02.06.2019

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