Daniel Deluxe - Exile

Review

DANIEL DELUXE begibt sich in die finsteren Ecken des Synthwave – und auch in die tanzbarsten. Dass er auf Horrorfilme und Videospiele gleichermaßen steht, macht sich in seiner Musik zu jederzeit bemerkbar. So auch auf dem neuen Album „Exile“, unserem Synthwave-Release des Monats März.

Auf seiner dritten Platte – die Videospielsoundtracks zu „DESYNC“ und „Ghostrunner“ nicht einberechnet – führt der Däne seine Hörerschaft direkt „Through The Sewers“. Besagter Song steht exemplarisch für die düstere Atmosphäre der Platte. Die Synthies klingen, als kämen sie direkt aus den 80ern, die Beats wiederum lassen den Puls schneller schlagen.

DANIEL DELUXE liefert den Sountrack für finstere Dystopien

Sollte es noch zu einem dritten „Blade Runner“-Film kommen, könnte DANIEL DELUXE gerne den passenden Soundtrack dazu liefern. Oder die Produzenten nehmen gleich das Songmaterial von „Exile“. Wenn „The Return“ mit pumpenden Bässen vorpeitscht, läuft vor dem geistigen Auge eine nervenzerfetzende Verfolgungsjagd ab. Die Kulisse bildet dabei selbstverständlich eine von Neonfarben durchzogene Großstadt der Zukunft.

DANIEL DELUXE atmet Cyberpunk. Nicht umsonst gibt er die Welt des Pen-&-Paper-Rollenspiels „Shadowrun“ als größte Inspirationsquelle für die Songs auf „Exile“ an. Zukünftig dürfte die Platte bei einigen Rollenspielgruppen rotieren, die sich zu diesem dystopischen Szenario hingezogen fühlen.

„Exile“ überzeugt durch Abwechslung

Seiner Liebe zu Videospielen frönt DELUXE derweil in „Dead No More“. Der brachiale Song könnte problemlos als musikalische Untermalung für die Blutbäder in „Hotline Miami“ herhalten. Verträumt wird es derweil im passend betitelten „Dream FX“. Aber natürlich nicht ohne das Tanzbein anregenden Beat.

„Territory“ hingegen erinnert mit mäandernden Synthesizern an die frühen Werke von JOHN CARPENTER. Im weiteren Verlauf des Tracks setzen erratische Industrial-Samples ein, die für ein nervöses Zucken sorgen. Damit wäre der Horror auch abgedeckt.

Besonders beeindruckt der homogene Sound von „Exile“. Dass DANIEL DELUXE hier bislang unveröffentlichte Songs und B-Seiten aus verschiedenen Phasen seines Schaffens zusammengeworfen hat, fällt zu keinem Zeitpunkt auf. Durch das hohe Maß an Abwechslung bleibt die Platte bis zum Schluss spannend. Die oft eng gesteckten Grenzen des Synthwave interessieren DANIEL DELUXE herzlich wenig. Und das ist genau richtig so.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

12.03.2020

"Irgendeiner wartet immer."

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1 Kommentar zu Daniel Deluxe - Exile

  1. Steppenwolf sagt:

    Schöner Synthwave… eingängig, durchdringend, düster – was will man mehr?