Dance With The Dead - Loved To Death

Review

Die Toten tanzen wieder: DANCE WITH THE DEAD werfen dem dürstenden Tanzmob „Loved To Death“ zu – und sind damit unser Synthwave-Release des Monats August 2018.

Besonders zeichnet DANCE WITH THE DEAD die Fähigkeit aus, einen Gitarrensound mit Synthesizern und einem treibenden Beat zu verschmelzen. Anders als bei vielen anderen Projekten – wie z.B. CARPENTER BRUT – ist die Gitarre dabei kein sporadisch gesetztes Highlight, sondern ein integraler Bestandteil des Sounds der Band. Dies führt dazu, dass die Tracks des Duos melodiös, aber auch massiv und vergleichsweise hart daherkommen. Alles unterlegt mit einer angenehm creepigen und Gruselfilm-Attitüde. Das Projekt um Justin Pointer und Tony Kim aus Kalifornien, USA, hat sich damit eine gehörige Fanbase erspielt – und das alles in Eigenregie.

Starker Einstieg in „Loved To Death“

Paradebeispiel für diese Symbiose ist der wohlplatzierte Opener von „Loved To Death“ – „Go!“. Hier ziehen DANCE WITH THE DEAD richtig vom Leder: Eine energetische, treibende Nummer zum Einstieg, ein griffiger Hook, ein perfekter Einstieg in das Album. Das folgende „Into The Shadows“ lässt es dann zwar ein wenig ruhiger (und verspielter) angehen, „Salem“ zitiert gekonnt die eigene Diskographie, besonders die stimmungsvolleren Frühwerke der Band.

Mit „Portraits“ beginnt es dann allerdings erstmalig auf „Loved To Death“ zu haken, schleicht sich doch der erste Lückenfüller ins Programm. Kein schlechter Titel für sich genommen, aber streng betrachtet doch generisch und austauschbar – links rein ins Ohr, rechts wieder raus. So setzt sich die Achterbahnfahrt fort: „War“ versucht es überraschend und gelungen mit ruhigen Tönen, aber gerade mit „Creep“ und „From Hell“ erlaubt man sich erneut Titel, die ohrenscheinlich aus der Mottenkiste der Band herausgeholt wurden. Da versöhnt das abschließende, angenehm wummernde „Become Wrath“ auch nur bedingt.

Zu viel Füllmaterial von DANCE WITH THE DEAD

Was fehlt „Loved To Death“ also? Ein gleichbleibendes Qualitätsniveau über die gesamte Albumlänge. Vielleicht wäre eine EP mit den starken Titeln des aktuellen Albums zielführender und zufriedenstellender gewesen.“Loved To Death“ reicht nicht an Werke wie „The Shape“ oder „Send The Signal“ heran.

Das siebte Album von DANCE WITH THE DEAD ist sicherlich kein Reinfall und wird Fans auch einige unterhaltsame Durchläufe bescheren – „Loved To Death“ geht letztlich aber in der starken Schaffenshistorie der Band unter, bietet es der Hörerschaft doch zu wenig Originelles und Bemerkenswertes an.

„Loved To Death“ ist zunächst nur digital verfügbar. Allerdings sind weitere Alben von DANCE WITH THE DEAD – von „Out Of Body“ bis „The Shape“ – derzeit bei Neuropa Records auch physisch zu beziehen.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

28.08.2018

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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