DAMNATION DEFACED wollten eigentlich 2021 ihren 15 Bandgeburtstag mit einem besonderen Release feiern. Pandemiebedingt hat das alles etwas länger gedauert und auch, wenn die Band nun bereits 17 Lenze auf dem Buckel hat, reicht sie ihr Jubiläumsalbum „They Brought Death To The Darkness“ noch nach. Viele der Songs sollten euch bekannt vorkommen, wurden sie doch bereits als Single veröffentlicht. Ein paar besondere Schmankerl hat die Death-Metal-Band dennoch im Gepäck.
DAMNATION DEFACED feiern die 15 kurz vor der Volljährigkeit
Das Album ist ein bunter Blumenstrauß aus verschiedenen Ideen. Die ersten vier Songs sind komplett neue Stücke, welche die Vision der Band, modernen Death Metal – aber bitte ohne Core-Einschlag – samt einem ordentlichen Schuss Synthesizern vorantreiben. Diese liefern genau das, was wir von der Band erwarten und wir bekommen eine fette Soundwand geboten. Die treibenden Synthesizer in „Total Darkness“ erinnern dabei stellenweise frappierend an ein Stück aus dem Soundtrack des ersten „Deus Ex“ (genauer gesagt dem Hong-Kong-Level) von 2000. Ob da jemand zu viel Retrospiele gezockt hat?
Mit „Yggdrasill“ steht eine ungewöhnliche Zusammenarbeit ins Haus: DAMNATION DEFACED meets CORVUS CORAX. Diese kam zustande, weil Sänger Philipp Bischoff mit den Mitteralter-Musikern auf ihrem Metalalbum „Era Metallum“ zusammengearbeitet hat. Und tatsächlich funktioniert der Mix aus Death Metal und Folkinstrumenten auf absurde Weise erstaunlich gut.
Fans der ganz alten Tage bekommen mit zwei Neuaufnahmen von der Debüt-EP aus dem Jahr 2009 „Resurrection Stillborn – The Blackest Halo“ einen kleinen Nostalgietrip an die Hand, welcher natürlich von den mittlerweile gestiegenen Möglichkeiten in Sachen Aufnahmequalität profitiert. Einzig die drei das Album abschließenden Coverversionen von RAMMSTEIN („Asche zu Asche“), KREATOR („Phobia“) und STRAPPING YOUNG LAD („Love?“) hätte man sich sparen können. Diese wurden zwar schon nur als spaßige Hommage angekündigt, aber gerade RAMMSTEIN klingen im DAMNATION-DEFACED-Gewand recht gezwungen.
„The Brought Death To The Darkness“ – Auf die nächsten 15 Jahre!
Insgesamt kann aber von einem gelungenen Ausflug in die Vergangenheit und Zukunft der Band gesprochen werden. Insbesondere die Verbindung von Synthesizern mit klassischem Death Metal, ohne dabei cheesy zu wirken, ist schon etwas Besonderes. Neueinsteiger können sich mit dem Jubiläumsalbum zudem einen guten Einblick über die Schaffensbandbreite der Band machen.
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