Damnation Defaced - Beyond The Pale

Review

DAMNATION DEFACED aus Deutschland haben sich dem schweren Todesstahl verschrieben und werfen uns ihr Debütalbum „Beyond The Pale“ vor die Füße. Angereichert mit einer Portion Melodie holzt sich der Fünfer durch das Album, wobei sie auf eine gute Mischung aus vornehmlich kräftigem Midtempo und schnellen Blasts setzen. Das Songwriting ist relativ abwechslungsreich und man hört, dass die Musiker ein großes Spektrum des Death Metals abdecken wollten, ohne dabei aber eine Linie zu verlassen.

Zwischenzeitlich gibt es sogar leicht progressiv wirkende, verspielte Parts („Dead Emotion“), die jedoch schnell wieder von Uptempo, Blastbeats und Aggression abgelöst werden. Beschweren kann man sich hier also nicht über fehlende Ideen und mangelndes Musikverständnis, auch nicht über schlechtes Songwriting, auch wenn ich persönlich ein wenig den ‚Genickschuss‘ vermisse. Manchmal sind DAMNATION DEFACED musikalisch so sehr offen, dass sie (vermutlich ungewollt) viel Saft aus der Musik rausnehmen, so dass man sich eher ’nen Tee kochen möchte, als ’nen Havanna auf Eis zu genehmigen. Schade.

Geschmacksache ist zudem der Gesang, der weniger gegrowlt, sondern eher aggressiv vorgetragen ist. Klingt oft mehr nach Thrash Metal als nach Death Metal. Er wirkt leicht gequält, was sicherlich auch so sein sollte, jedoch schmälert der unbrutale Gesang (man muss es einfach so sagen) etwas den Durchschlagsfaktor. Auch die Produktion, die eher herkömmlich ist als modern und klinisch, lässt Wünsche offen. Auch hier fehlt mir der Kick-Ass-Faktor. Alles klingt gut, relativ sauber, kein Thema, aber auch sehr harmlos und einfach zu nett. Todesstahl, Offenherzigkeit hin und her, aber wenn ich als Hörer etwas vermisse, dann ist die Sache nicht so rund gelungen, wie man sich das vorgestellt. hat. Dennoch, trotz aller Kritik überwiegt das Positive um ein paar Haarspalten und so bleibt ein absolut ordentliches Album, das man als aufgeschlossener Death Metaller anchecken sollte.

06.11.2010
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