Soloprojekte erinnern mich, besonders im Black Metal, meist an jugendliche Computerfreaks, die mittels CD-R Veröffentlichungen versuchen, ihre ersten Gehversuche (die leider meist nur unreifen Schrott darstellen) an den Mann zu bringen.
Thomas Nyholm, alleiniger Kopf hinter DAMNATION ARMY ist da irgendwie anders.
Mal ganz davon abgesehen, dass er die Volljährigkeit längst überschritten hat und “Tyrant”, sein zweites Album wohlgemerkt, komplett selbst eingespielt hat: Nein, wie ein Soloprojekt klingt das, was mir da so entgegenflimmert nun wirklich nicht.
“Klingt eher nach AMON AMARTH im Black Metal Modus” schießt es mir beim ersten Durchlauf durch den Kopf. Und so seltsam der Vergleich auch klingen mag, ich denke er trifft es ganz gut. Nyholms Musik klingt auf “Tyrant” verdammt straight, ohne große Überraschungen vorgetragen, und jeder der sieben Songs hat einen gewissen Singlecharakter inne. DAMNATION ARMY steht hierbei offensichtlich für im gezügeltem Midtempo vorgetragenen Black Metal, der melodisch, rockig und irgendwie “seicht” zelebriert wird, sodass man irgendwann an den Punkt kommt, an dem man sich fragt, ob die Endung “Metal” überhaupt gerechtfertigt ist. Gelegentliche Ausflüge ins “Modern Black Metal” – Lager der Marke neuerer SATYRICON sind allerdings willkommene Abwechslungen, die das ansonsten eher fade Hörerlebnis durchaus auflockern können. Schade auch, dass die in meinen Augen besten Stücke “To Deaths Arms” und “”Poisoning Your Mind” ausgerechnet Stück eins und sieben der Platte darstellen, was dazu führt, dass die anderen fünf Songs erst recht nur so vor sich hinplätschern, ohne dass man wirklich Notiz von ihnen nehmen könnte.
Trotz allen Mäkeleien: “Tyrant” beweist, dass Thomas Nyholm im Stande ist, seine musikalischen Visionen, die durchaus Potential haben, ohne fremde Hilfe und mit Verzicht auf unliebsame Begleiterscheinungen wie zum Beispiel einem Drumcomputer gut in Szene zu setzen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass DAMNATION ARMY, wenn in Zukunft ein bisschen mehr Mut zum Abwechslungsreichtum an den Tag gelegt wird, in Zukunft noch von sich hören lässt.
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