DAGOBA aus Frankreich haben mit „Different Breed“ ihr neuntes Studioalbum veröffentlicht. Die Band gibt es seit 1997, auch wenn von der Originalbesetzung nur noch Fronter Shawter übrig ist. Eine derart lange Bandgeschichte hört man ihrer Musik gar nicht an. Die hat in den letzten Jahren einen sehr modernen Touch angenommen und ist neben dem Death fest im Modern Metal verankert.
DAGOBA punkten durch Härte
Obwohl „Different Breed“ ein wirklich gutes Album geworden ist, startet es denkbar schlecht. Das Stichwort ‚Breed‘ nehmen DAGOBA wörtlich. Eine halbe Minute lang ist im Intro „Genes15“ (gemeint ist ‚Genesis‘) ein schreiender Säugling zu hören. Umso mehr freut man sich, als stattdessen Shawter zu schreien beginnt. Die Band setzt prügelnd ein und das Intro mündet in den ersten Track „Arrival Of The Dead“. Der gehört mit „Minotaur“ und „Cerberus“ zu den stärksten Stücken des Albums.
Es sind vor allem die härteren Songs, mit denen die Band überzeugt. Sie profitieren von der druckvollen Produktion, die manchen zu glatt sein dürfte. Zur Musik passt sie aber gut. Live werden die genannten Stücke für Pits und Walls of Death sorgen. Dass die Band diese kann, hat sie eindrucksvoll auf dem Hellfest 2014 bewiesen. Es geht aber nicht immer schnell zu. Oft sind die harten Parts doomig-schleppend.
„Different Breed“ – moderne Melodeath-Empfehlung
Wie der rezensierende Kollege zu „By Night“ angemerkt hat, lassen die DAGOBA der 2020er Jahre insgesamt Brutalität vermissen. Ihr zweites Standbein sind weiterhin melodische und eingängige Parts; wenig überraschend vor allem Refrains. Die Balance zwischen hart und soft gelingt ihnen. Ab und an wird es aber kitschig, wie beispielsweise in „Phoenix Noir“ und „At The End Of The Sea“. Zusammen mit dem lästigen Baby-Gekreische im Intro und dem unnötigen Intermezzo „Léthé“ sammeln sich ein paar Kritikpunkte an. Trotzdem liefern DAGOBA mit „Different Breed“ ordentlich ab. Gerade Freund:innen des modernen Melodeath werden auf ihre Kosten kommen.
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