Daedric Shryne - Daedric Shryne

Review

Ein neuer Bandname am Heavy-Metal-Himmel: DAEDRIC SHRYNE kommen aus Hamburg und haben sich 2020 gegründet. Die Überraschung liegt in der Betrachtung der bisherigen Aktivitäten der Bandmitglieder. Es tauchen Namen wie DEATHBEARER, HERETOIR, VOLDT, MAJAK oder KING APATHY auf. Wer bei den Eckdaten an LONE WANDERER beziehungsweise KERRIGAN mit der Scheibe „Bloodmoon“ anno 2023 denkt, liegt grundsätzlich nicht verkehrt. Es gibt jedoch einen großen Unterschied: DAEDRIC SHRYNE servieren keine LP.

DAEDRIC SHRYNE und der Blick auf die musikalischen Wurzeln

Ähnlich wie KERRIGAN aus Freiburg schaut das Quartett auf seine musikalischen Wurzeln und liefert streng genommen mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP zehn Minuten Musik. Sechs Titel sind zu finden, mit „Aether“ gibt es ein Intro und „Reflection“ fungiert als Outro mit Klavierklängen. Die anderen vier Tracks liefern klassischen Heavy Metal („Birth“), Speed Metal („Awakening“) und episch angehauchte Kost („Dominion“, „Downfall“), die in Richtung der jüngeren Platzhirsche wie VISIGOTH oder GATEKEEPER schielt. Ein Fragezeichen liegt bei den Vocals. Die Dynamik eines Jake Rogers gibt es von Alex Shirazi nicht zu hören.

Das große Manko der EP liegt in der Laufzeit. Mehr als ein kurzer Appetitanreger ist das Debüt nicht. Der Appetitanreger mundet, allen voran die beiden episch angehauchten Nummern „Dominion“ und „Downfall“. Warum die Herren nur ein derart kurzes Vergnügen liefern, dürfte das Geheimnis der Protagonisten bleiben.

Wohin des Weges?

Fokussieren sich DAEDRIC SHRYNE auf den epischen Ansatz, könnten die Herren im Fahrwasser der neuen deutschen Epic-Metal-Hoffnung WRITHEN HILT mitsegeln. Wenn die EP ein Testballon sein soll, wie die Reaktionen auf die Veröffentlichung sind, dann dürfte der erste Longplayer in naher Zukunft folgen. Die vier echten Nummern können sich hören lassen, wobei die Vocals besser zum klassischen oder epischen Metal passen, als das Shirazi zukünftig die Speed-Metal-Welt erobert. Schlecht ist „Awakening“ nicht, steht aber im Schatten der anderen drei Tracks. Mit Nils Growth sitzt ein vielbeschäftigter Mensch an den Drums, sodass sich ein weiteres Fragezeichen bezüglich der Prioritäten ergibt.

15.11.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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