Da Vinci - Back In Business

Review

Es ist schon bezeichnend, wenn es in einem Genre fast mehr Re-Releases als neue Veröffentlichungen gibt. Solange man die alten Bands aber nicht kennt (was das Label natürlich nicht davon abhält, sie als „Legenden“ zu feiern) und die Qualität für sich spricht, ist mir das aber relativ egal. DA VINCI ist auch so ein Fall. Nachdem schon das selbstbetitelte Debüt der Norweger wiederveröffentlicht wurde, haut MTM Music auch gleich den Zweitling „Back In Business“ raus. Jeder 80er Jahre Fan ahnt schon was ihn erwartet: Groovige Rocksongs, stampfende Midtemponummern mit viel Keyboard, und ein relativ hoher Balladenanteil mit den obligatorischen Bluessoli über schmachtenden Key-Teppichen.

Und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Abgesehen von den beiden eher nervigen Songs „Pink Champagne“ und „Circus Maximus“ im Mittelteil, ist jedes Lied auf hohem Niveau und kann auf Albumlänge problemlos unterhalten. Mit „9 And 10“ hat sich sogar ne Nummer ins Paket verirrt, die gute-Laune-groovend nochmal dank eines wahnsinnig coolen Ohrwurmrefrains herausragt und auch nach den ersten Durchläufen noch dafür sorgt, dass man „Back In Business“ immer wieder gerne auflegt. Dafür sorgt allerdings auch der Bonustrack „Blame It On The Radio“, der dank eines starken unkitschigen Refrains einen wunderbaren Abschluss bietet. Nett ist auch die Idee, Eduard Griegs (auch Norweger) „Morgenstimmung“ im melancholischen „Last Time“ als Solo zu verbraten. Erschreckend, wie sehr die folgende Variation dann dem Instrumental „Playground“ von AYREONs „Human Equation“ ähnelt.

Also: Wer sich schon das ganze Jahr darüber aufgeregt hat, dass 2006 kaum gute melodische Hardrockplatten rausgekommen sind, darf sich „Back In Business“ getrost zulegen. Ich hätte es dem Label aber auch nicht übel genommen, hätten sie das trashige Cover von damals durch ein moderneres ersetzt.

26.11.2006
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