Da Impact - Mindshare

Review

Für die meisten Metalfans, so tolerant und anerkennend sie anderen Subgenres als den eigenen Vorlieben auch sein mögen, ist New Metal immer noch ein mehr als rotes Tuch. Das mag man mit mannigfaltigen Rechtfertigungen zwar begründen wollen, aber leicht macht es die Auseinandersetzung mit einer provokativ stumpf getauften Band wie DA IMPACT dennoch nicht. Nichtsdestotrotz versuchen die fünf Münsteraner um Songwriter und Schlagzeuger Benjamin Borges mit ihrem Debütalbum „Mindshare“ das, in den letzten Jahren so oft für tot erklärte, Genre im Sturm zu erobern und orientieren sich neben klassischen Genrevorbildern auch an modernem Funk.

Dennoch muss vorweggenommen werden, dass es für eine New-Metal-Band im Untergroundstatus natürlich deutlich mehr Hürden gibt, als für den typischen True-Metal-Kasper. Dazu gehört in erster Linie die Produktion, die ohne ein dekadentes Aufreißen des Kompressorreglers und zahlreichen teuren Tools natürlich nicht mal ansatzweise mit den amerikanischen Szenevorreitern mithalten kann. DA IMPACT retten sich in diesem Punkt zwar noch ansatzweise mit einem immerhin noch fetten Gitarrensound, wirken aber gerade in den Hip-Hop-Passagen ein gutes Stück zu flachbrüstig, um wirklich Flair zu verbreiten.
Die eigentlichen Kompositionen reißen dann aber noch einiges raus. Klar hört man auch hier den Debütstatus, aber gelungene Groover wie „Shake Up Your Mind“ oder das ohrwurmige „Violent Mirages“ machen durchweg Spaß und lassen eine Menge Potential erahnen. Mit dem Gastauftritt von „Dr. Ring-Ding“ in „Bring It Back“ mutet man dem durchschnittlichen Metalfan zwar einiges zu, im Großen und Ganzen kann man das Lied aber dennoch abnicken. Im sich zu Tode funkenden „Jazz & Coolin“ konnte man sogar eine richtig innovative Nummer in der Tracklist verstecken und damit einen willkommenen Überraschungseffekt für sich verbuchen.

So kann man dem Genre zwar doch noch ein wenig neues hinzugeben, doch grundsätzliche Mängel im Songwriting und dem handwerklichen Bereich mindern das Hörvergnügen von „Mindshare“ dennoch. Für die nächste Platte sollte daher unbedingt an Gesang, Gerappe, der Produktion und rudimentären Grundlagen der Harmonielehre gearbeitet werden. Live könnte sich ein Besuch der Band jedoch richtig lohnen.

16.04.2009
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