Neben einem altertümlichen Folterinstrument, welches sich darauf spezialisierte die Wirbelsäulen seiner Opfer zu verdrehen, steht „Cyphonism“ auch für eine 2011 gegründete Death-Metal-Band aus Wolfsburg. Inwiefern das Hören ihrer im Januar veröffentlichten, selbstbetitelten 5-Track-EP dabei zur Qual wird, werde ich in den folgenden Zeilen näher beleuchten.
Mittlerweile lässt sich das Death-Metal-Lager in mehrere Bereiche unterteilen, zum einen gibt es Produktionen, welche sich vor allem soundtechnisch an den frühen Werken der 1980er und 1990er Jahre orientieren, dann gibt es jene Produktionen, welche einem mit ihrem Druck wahrhaftig die Ohren vom Stamm pusten und Platz im Gehörgang schaffen, und es gibt Veröffentlichungen, welche versuchen einen Mix der ersten beiden Lager zu erschaffen, und genau so ist „Cyphonism“.
Vom Klang her recht flach auf der Brust, versuchen CYPHONISM genau diesen alten, rauen Sound mit einer „neuen“ musikalischen Grundlage zu verknüpfen, dabei fährt man eine Mischung aus Blastbeat-Passagen und Midtempo-Parts auf. Dies gelingt den Wolfsburgern erstaunlich gut, kommt doch zu keiner Zeit das Gefühl von Langeweile auf, man fühlt sich als Hörer recht gut bedient. Natürlich verdient man mit dieser EP keinen Preis für Innovation, Kreativität und Produktion, aber für einen ersten Schritt in die Szene fällt dieser außerordentlich groß aus.
Natürlich lässt sich die Eigenproduktion aus dem Proberaum nicht verleugnen, genauso wenig wie die eher begrenzten Gesangskünste des Bassisten Torben Golz, dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass „Cyphonism“ zu großen Teilen mächtig Spaß macht. Wenn man in Zukunft ambitioniert an den Schwächen arbeitet und diese gezielt ausmerzt bin ich mir sicher, dass man auf die Bewertung eines vollständigen Albums noch einmal ein bis zwei Punkte addieren könnte …
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