Cynicism - The Path Of Self-Sacrificing Destruction

Mit Ein-Mann-Projekten ist das meist so eine Sache. Einige scheitern schon an den kapitalsten Grundvoraussetzungen, manche scheitern an den hohen eigenen Ambitionen und wenige schaffen es, im Alleingang gute bis geniale Musik zu erschaffen.

Der Lindwurm ist einer der letztgenannten. In Eigenregie komponierte und produzierte er die EP „The Path Of Self-Sacrificing Destruction“ und spielte zudem auch noch sämtliche Instrumente ein. Als „Dark Hybrid Goth Metal“ beschreibt der Erlanger Wurm seine Musik und bewegt sich mit den fünf Songs (inklusive Intro und Outro) im Spannungsfeld bekannter Gothic-Größen wie MOONSPELL, TIAMAT oder TYPE O NEGATIVE.
Das kurze Intro ist elektronisch, nichtssagend und überflüssig, bevor mit „Inhaling The Poison“ der musikalische Reigen eröffnet wird. Eine düster-melancholische Gitarrenmelodie führt in das musikalische Werk des Lindwurms ein, zurückhaltend eingesetzte Keyboards unterstreichen den düsteren und morbiden Charakter der Songs. Stimmlich variiert der Lindwurm gekonnt: Der Einstieg in den Song geschieht mit geknurrten Growls, bevor er dann in eine sonore Gothic-Stimmlage wechselt, die den Songs sehr gut zu Gesicht steht. Generell sind die Tracks interessant aufgebaut und folgen selten dem Baukastenprinzip eines Drei-Minuten-69-Him-Gothic-Smashers.
Bei „Ravenous Blood“ kommt sofort getragene Rotwein- und Kerzenstimmung auf, in den Bridges legt man Wert auf Atmosphäre, ein eingängiger Refrain rundet den Song perfekt ab. „Tragedy“ startet mit einem flotten Doom-Riff, ein mit schwarzen Keyboards unterlegter Refrain bricht die gotische Stimmung auf. Als Rausschmeißer fungiert ein von langsam-traurigen Gitarrenleads dominiertes Instrumental, das den Hörer in die Nacht entlässt…

Ein ambitioniertes und stimmiges Stück Musik. Dem freien Download auf der Band-Homepage sollte der Zielgruppe nichts im Wege stehen.