Cydonia - The Dark Flower
Review
Innovation und Eigenständigkeit…zwei Worte, die in Verbindung mit Power Metal nur äußerst selten gebraucht werden, oder? Aber es gibt auch Ausnahmen, wie z.B. die Metal Blade Records-Recken von CYDONIA. Auf seinem Zweitwerk „The Dark Flower“ verleiht das Quintett den beiden eingangs genannten Kriterien überraschend viel Gewicht. Das Grundgerüst ihrer Musik besteht zweifelsohne aus typischen Power Metal-Zutaten wie kraftvollem Riffing, wuchtigem Midtempo-Drumming und melodiösem Gesang, wobei hier Sänger und Bandleader Dan Keying sehr facettenreich von bodenständig erdig bis eunuchenhaft hoch immer eine exzellente Figur abgibt. Doch mit diesem gewöhnlichen Rezept geben sich CYDONIA nicht zufrieden. Nicht wenige Bay Area Thrash Metal-Zitate haben sich genauso in die Songs geschlichen wie Neo Thrash-kompatible Gitarrenarbeit. Das Ungewöhnlichste an „The Dark Flower“ ist aber mit Sicherheit der Einsatz der Keyboards, die sehr elektronisch verspielt auftreten und zuweilen sogar in NIGHTWISH- („Invisible“) oder PAIN-artige Gefilde („Beyond Time“) ausbrechen. Was jetzt auf den ersten Blick einen ziemlich zerfahrenen Eindruck macht, wirkt aber stets schlüssig und kompakt, auch wenn das Material nach bärenstarkem Anfang („Midnight Man“, „Voices“ (RUSS BULLARD-Cover), „One Last Crime“, „Dark Flower“) aufgrund eines nicht mehr ganz so zupackenden Songwritings etwas abflacht. Das größte Problem von CYDONIA dürfte allerdings sein, dass man Gefahr läuft, an den Zielgruppen vorbeizumusizieren. Schwertschwingenden, „echten“ Verfechtern des reinen True/Power Metals dürfte „The Dark Flower“ zu modern ausgefallen sein, wohingegen es für andere immer noch zu stark in besagtem Genre verankert sein könnte. Für tolerante, aufgeschlossene Ohren stellt dieses Album, das sich nicht nur dank des Mutes, ausgelatschte Pfade zu verlassen, seine sieben Punkte redlich verdient hat, aber ein gefundenes Fressen dar.
Cydonia - The Dark Flower
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Heavy Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 42:21 |
Release | 2003-03-28 |
Label | Metal Blade Records |