Uiuiui, da wurde aber tief ins Phrasenschwein gegriffen bei der Bandgründung von CURSE OF CAIN. Hochtrabende Ambitionen hat die Band, die ihr selbstbetiteltes Debütalbum immerhin direkt via Atomic Fire Records veröffentlichen darf. Die Geschichte um Kain, den Sohn von Eva und Adam wollen sie erzählen. Allerdings nicht in bibelfester Variante, sondern als SciFi-Dystopie des Jahres 2076, in welcher sich Kain als Geißel wie Rettung der Menschheit aufspielen darf. Zwanzig Jahre sei die Idee zu der Band in der Mache gewesen und über einen Zeitraum von drei Jahren wurde das Debüt aufgenommen. Klingt groß, ist es das auch?
CURSE OF CAIN – Nicht das Genre, das man bei Konzept und Cover erwartet
Wer jetzt aber eine Rockoper, ein progressives Death-Metal-Album oder Symphonic Metal erwartet, der wird vermutlich verwirrt sein. CURSE OF CAIN lassen sich musikalisch grob in die Modern-Metal-Ecke mit Metalcore-Schlagseite verorten. Die filmverrückte Band hat sich nur ein extravagantes Konzept ausgedacht, welches in Zukunft wohl noch näher ausgearbeitet werden soll. Album Nummer zwei sei schließlich auch bereits im Kasten.
Die Bandmitglieder verkörpern je einen Charakter in ihrer Konzeptstory. Da gibt es Kains rechte Hand, den Soulkeeper, welcher passenderweise Leadsänger einer Coverband ist; Rainbow, ein verrücktes Mädchen mit Jagdtrieb; einen Pirat, weil jede Crew ein Schiff braucht, mit dem sie herumreisen kann; Mechanic, das gestörte Ergebnis eines Droiden-Militärprojektes und Timekeeper, ein rätselhafter, von der Zeit besessener Mann.
Klingt ja schon einmal spannend, aber wie passt das in 40 Minuten Modern Metal? Die aus Schweden stammende Kapelle vereint klassische Core-Riffs mit gelegentlichen Shouts und viel ordentlichem Klargesang, dazu werden immer wieder akustische Zwischenspiele eingebaut, welche konzeptgetreu nach SciFi-Dystopien klingen. Ansonsten baut das Songkonzept aber weitestgehend auf gefällige Strophen und große Refrains, die schnell im Kopf bleiben wie in „Blame“ oder „Hurt“.
Dem gegenüber stehen dann Songs wie „Never See The Light“, welche zwar ein paar nette Riffs zu bieten haben, die Gesamtspielzeit von guten sechs Minuten dann aber doch mit etwas viel Ambient gefüllt wird. Das Ganze kommt auf der Bühne mit der passenden Show oder im Kino sicher gut, ist so aber etwas langatmig zu genießen. Ein Problem, welches diverse der Songs haben.
„Curse Of Cain“ ist ein Debüt mit Licht und Schatten
Ein paar coole Songs und Akzente hat das Debütalbum von CURSE OF CAIN, aber viele Stücke klingen auch sehr beliebig und ohne das dahinterstehende Konzept eben auch nur nach ordentlichem Modern Metal. Viele Stücke sind zudem etwas zu balladesk, etwas mehr Härte könnte das Album insgesamt vertragen. Potential ist aber in jedem Falle vorhanden.
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