Curimus - Realization

Wie gut, dass es noch positive Überraschungen gibt. CURIMUS aus Finnland sind so eine. Der Thrash / Death Metal-Vierer legt dieser Tage mit „Realization“ sein Debütalbum vor. Und um die Karten gleich auf den Tisch zu legen: Weder kommt die Platte an die Großwerke von Bands wie EXODUS oder LAMB OF GOD heran, noch finden sich irgendwelche Innovation auf „Realization“. Andererseits: Das Album bietet jede Menge Headbanger-Riffs, dicke Grooves und geht einfach richtig gut nach vorn. Die vier Finnen agieren dabei mit einer unbändigen Spielfreude, man merkt sofort: Hier steckt viel Herzblut drin.

Songs wie das entfernt an MESHUGGAH erinnernde „Reset“ oder das flotte „Restraint“ sind richtige Kracher, die jeden Metalfreund vor der Bühne ordentlich durchschütteln sollten. Und Fans von SLAYER und DEW-SCENTED werden an „Crusade“ oder „Hall Of Insane“ ihre wahre Freude haben. Hervorzuheben ist außerdem der hohe Groove-Anteil des Albums, der die Songs der Finnen stimmig und griffig daherkommen lässt.

Großer Schwachpunkt der Platte sind hingegen das sehr limitierte, konforme Riffing und die Vocals von Frontmann Marko Silvennoinen. Letzterer brüllt sich zwar mit großem Einsatz die Seele aus dem Leib, am Ende fehlt aber die nötige Variabilität, um die Songs interessant zu gestalten. Ähnlich verhält es sich mit der Gitarren-Fraktion. Auch wenn „Realization“ viele mitreißende Thrash-Riffs abfeuert, die elf Songs heben sich letztendlich zu wenig voneinander ab. Auf Gitarrensoli wird zudem komplett verzichtet, was an sich zunächst keine Kritik sein soll. Hier und da hätte man sich im Sinne der Abwechslung aber schon das ein oder andere Bonbon gewünscht.

„Realization“ ist trotz der angesprochene Mängel ein gutes Debüt einer Band, die uns in den kommenden Jahren vor allem live viel Freude bereiten wird. Wer einen Soundtrack für lange Autofahrten oder die nächste Metal-Party sucht, ist mit CURIMUS auf jeden Fall bestens beraten.