Cuntscrape - Papsmear Campaign

Review

Ein paar Monate hat es gebraucht, bis die Ende 2009 veröffentlichte “Papsmear Campaign“ den weiten Weg vom Fünften Kontinent bis zu uns in die Alte Welt gemacht hat. Wäre dieses zweite Album der Porngrinder CUNTSCRAPE unterwegs irgendwo abgesoffen und auf dem Meeresgrund verschollen, es wäre kein allzu schmerzlicher Verlust gewesen.

Die fünf sich mit Pseudonymen wie “Sir Vixalot“ schmückenden Australier zocken eine teilweise mit bemüht humoristischen (Gesangs-)Elementen angereicherte Mischung aus Grindcore und Brutal Death Metal, mittlerweile versetzt mit einer Prise Thrash und Rock. ANAL CUNT, denen man nicht das Wasser reichen kann, sollten als ungefähre Orientierung ausreichen.
Die sich zumeist im Rahmen von einer Minute Länge bewegenden, aus einem oder wenigen Riffs bestehenden Stücke kämpfen wie generell in dieser Musikrichtung darum, in Erinnerung zu bleiben. Und sie verlieren dabei eigentlich allesamt. Obwohl die Nummern verschiedene Gesichter zeigen – von den klassischen Knüppel- und Krawallorgien “Great Gran Slam“, “The Great Unwashed“ und “Cum Fart Tart“ über “I Wanna Do It With A Midget“ mit extremer MOTÖRHEAD-Schlagseite bis zu “The Bi Curious Case Of…“, das offenbar Folk-Punk-Bands wie die DROPKICK MURPHYS veralbern soll – ist zwar manch nette Attacke, aber definitiv nichts Spektakuläres dabei.
Mit dem abschließenden “Twilight Of The Chunder God“ gibt es auch wieder – wie im Hause CUNTSCRAPE mittlerweile Tradition – eine Black-Metal-Parodie. Dieses Mal musste der Titel eines BATHORY-Albums herhalten und es ist fast schon das Amüsanteste an dieser Scheibe, wenn man feststellen muss, dass der Fünfer im schwarzen Terrain keinesfalls schlechter als in seinen eigenen vier Wänden wirkt.

Wirklich nervig und ermüdend sind vor allem die ständigen, den Hörfluss störenden Samples aus irgendwelchen öden Fickfilmchen, die fast in jedem Lied irgendwo dazwischen geklatscht sind. Viel zu viel Nutella für zu wenig Brötchen – drei davon auf ein Album verteilt hätten auch gereicht, Jungs. Überhaupt scheint der Fokus eher darauf gerichtet gewesen zu sein, das ganze Porn-Ding möglichst plakativ und bis zum Geht-nicht-mehr auszureizen, als ein ein wirklich knackiges und musikalisch überzeugendes Album zu produzieren.

Obwohl man sich die “Papsmear Campaign“ und hier insbesondere die Nummern, bei denen CUNTSCRAPE nicht auf Sechstklässler-Niveau herumalbern und -samplen, sondern gepflegt knüppeln, geben kann, braucht das Teil niemand ernsthaft.
Auch der Porngrind-Enthusiast, dem bei Titeln wie “Cuntest“ oder “Fisterectomy“ schon der Sabber zusammenläuft, sollte sich darüber klar werden, dass er sicherlich schon mindestens 37 geilere Alben in der Vitrine stehen hat und für die Kohle vielleicht lieber mal seine vernachlässigte Freundin auf ein Glas Wein – oder jetzt im aufkommenden Frühling auf ein leckeres Eis – einladen.

24.03.2010

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