Kein Cover

Cuntscrape / Goresluts / Rezume / Morbid Vision - Split My Bitch Up

Review

Mit „Split My Bitch Up“ liegt eine Split-CD des australischen Labels Prime Cuts Music vor, die mit CUNTSCRAPE (Australien), GORESLUTS (Malaysia), REZUME (Indonesien) und MORBID VISION (Japan) neue Outputs von gleich vier Bands beinhaltet, die so bisher kaum jemand außerhalb ihrer Herkuntsländer kennt. Größtenteils wundert mich das nicht.

Den Anfang machen die fünf Australier von CUNTSCRAPE, deren Mischung aus Porngrind und Rockanleihen gleich den Höhepunkt der CD darstellt. CUNTSCRAPE haben definitiv den individuellsten Stil der vier Bands, ihre Songs sind einigermaßen eingängig, rumpeln aber dennoch ganz gut, sind mit recht witzigen Ideen versehen (wenn man mit Humor der Marke Porngrind etwas anfangen kann) und verfügen obendrein über den besten Sound auf der Split. Höhepunkt bis hierhin: „Teddy Got Fingered“.

Danach kommen dann die malaysischen Standard-Porn-/Goregrinder GORESLUTS, die zwar zu keinem Zeitpunkt aus der Masse der Veröffentlichungen dieses Genres herausstechen, aber immerhin mit einem netten Gitarrensolo in „Karma Pussy“ für etwas Abwechslung sorgen. Nichts besonderes, trotzdem das Zweitbeste, was die Split zu bieten hat. Größter Kritikpunkt: Die Porno-Samples, mit denen die Songs anfangen – jedesmal zwischen zwei Songs erstmal die Anlage leiser drehen, um nicht das nächste Mal komisch von den Nachbarn angeguckt zu werden, wenn man das Haus verlässt, ist doof. Anspieltipp: Das bereits erwähnte „Karma Pussy“ und das leicht groovende „Demoniac Sado-Maso Fucking Sluts“ (ja, der Song heißt allen Ernstes so).

Es folgt: Der Tiefpunkt der Split. Keine Ahnung, was sich die fünf Indonesen von REZUME dabei gedacht haben – entweder entgeht mir der Witz oder das gehört zum Grottenschlechtesten, was ich je im Grindcore und seinen Subgenres gehört habe. Grob ist das (natürlich) auch dem Porngrind zuzuordnen, aber mit Death-Metal-Riffing versetzt … glaube ich. So genau kann man das nicht sagen, denn die Gitarren verschwinden hinter dem viel zu lauten Gesang (Pig Squeels und Screams … nichts besonderes) und dem „Schlagzeug“, das irgendwie nicht einmal nach Waschtrommel klingt, sondern nach der Zehn-Euro-Playmobil-Trommel, mit der mein kleiner Bruder früher durch’s Haus gerannt ist. Songnamen wie „Fucking Every Hole“ oder „Shoot My Fucking Ass“ sprechen für sich, genauso wie die unsauber gespielten Passagen, die sich immer mal wieder finden lassen. Schnellschuss?

Danach geht es mit den japanischen Goregrindern MORBID VISION wieder ein wenig Bergauf. Die Betonung liegt allerdings bei „ein wenig“. Der Sound ist zwar nicht viel besser, auch hier verschwinden die Gitarren gerne hinter dem Gesang und dem Schlagzeug, aber zumindest klingt letzteres wenigstens nach Schlagzeug. Dafür ist der Gesang diesmal echt schlecht – keine Ahnung, ob das Growls sein sollen, aber Sänger Shogun macht nichts anderes als gutturales Sprechen. Außerdem häufen sich hier die Spielfehler – das Booklet weiß warum: „Recorded in one hour with no hope and no worries.“ Ja, merkt man.

So ist „Split My Bitch Up“ nichts, wofür ich persönlich Geld ausgeben würde. Interessant sind lediglich CUNTSCRAPE mit ihrer erfrischenden Mischung aus Rock und Porngrind (und für Grindcore-Alleskäufer vielleicht auch noch GORESLUTS), aber da kann man dann lieber zu den anderen Veröffentlichungen der Band(s) greifen … REZUME und MORBID VISION sorgen dafür, dass maximal die Hälfte der Split hörbar ist.

11.06.2011

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1 Kommentar zu Cuntscrape / Goresluts / Rezume / Morbid Vision - Split My Bitch Up

  1. Hans-Hubert sagt:

    Ohje… das Cover… der Traum meiner angebrannten Nudelsuppe…