Die Vielzahl der in harter Musik verbreiteten Stil- und Genrebezeichnungen fördert manchmal seltsamste Auswüchse zu Tage. Des Stumpfsinns letzten Streich stellt hierbei die „Splitroast“ zwischen CUNTSCRAPE und DEATHFUCKINGCUNT dar. Aufgepasst: „Gashtronomic Gynecological Grindcore“ vs. „Extra Defective Chromozonal Tech Slam“. Alles klar?
Die 11 Songs der von Prime Cuts Music veröffentlichten Split sind dann auch genau so albern und beknackt wie Bandnamen, Cover, Stilbezeichnung und überhaupt jeder Quadratmillimeter der CD vermuten lassen. CUNTSCRAPE bolzen sich zum Auftakt durch die ersten 11 Songs durch ein chaotisches Wirrwarr aus Slam-/Brutal-Death-Metal, Goregrind, Samples, die sich im Wesentlichen mit männlichem Ejakulat beschäftigen und einem generellen Wust aus schlechtem Humor und schlechter Musik. Mit „Finntrollop“ wartet inmitten all dessen auch noch eine Pagan-Metal-Parodie, und mit „Dark Urinal“ – na? – Bingo! ein Seitenhieb auf Black Metal auf den ohnehin schon gestressten und entnervten Hörer. Zwei Punkte dafür, dass wenigstens die Instrumente tight eingespielt und fett produziert sind. Ich hasse Porngrind.
Mit DEATHFUCKINGCUNT könnte es dann tatsächlich besser werden, die soliden Spielzeiten von immerhin über zwei Minuten (in der Zeit schaffen CUNTSCRAPE fünf!) lassen zumindest sowas wie Songwriting erahnen. Weniger chaotisch ist das ganze deswegen allerdings nicht, wenn auch ungleich schneller und deutlich technischer. Dafür ist dann jedoch auch der Sound unfassbar dumpf und die Riffs deswegen kaum auseinanderzuhalten. Sich einen Durchblick über DFCs vier Stücke zu verschaffen ist kaum möglich, wären keine Pausen zwischen den Stücken ließen sie sich nichtmal unterscheiden. Diese Seite der Split ist zwar nicht unbedingt besser, nervt aber deutlich weniger mit pubertären Fickwitzchen und bekommt deshalb einen Punkt mehr als ihr Vorgänger.
Rechnen wir also auf. Gashtronomic Gynecological Grindcore: 2/10 vs. Extra Defective Chromozonal Tech Slam: 3/10. Dafür, dass die CD wenigstens schön kurz ist, rundet der entnervte Rezensent dann auch mal auf.
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