Mit „Unbeugsam“ sind CULTUS FEROX diesmal hauptsächlich auf den sieben Weltmeeren und nicht im Mittelalter unterwegs und überraschen mit einem seeräuberischen Konzeptalbum, das es in sich hat.
Es wird von wilden Abenteuern gesungen und raue Freibeuter-Romantik gepriesen, das sogar unser metallischer Oberpirat Rolf Kasparek von RUNNING WILD in Ehrfurcht erstarren muss. „Blinder Sänger“ stimmt dabei die weite Reise atmosphärisch ein und geht in ein stimmungsvolles Instrumental über. Der nachfolgende Song „Blendwerk“ lässt den Zuhörer bereits auf den Ozeanen kreuzen, immer auf grosse Beute lauernd. Der Chorus versetzt dabei direkt auf’s Schiff, als Teil der Crew, und ist wirklich sehr atmosphärisch stimmig. Auch das eingängige „Aussatz“ wird der Thematik mehr als gerecht und ist für mich das absolute Highlight des Albums, nicht nur textlich sondern auch musikalisch. Denn was hier ganz besonders auffällt, ist der vermehrte Einsatz von E-Gitarren, der CULTUS FEROX ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Positiv ist ebenso, dass neben Dudelsäcken diesmal auch Flöten eingesetzt werden, und neben den deutschen Texten gelegentlich Spanisch und Schwedisch, was das Gesamtwerk sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet. Hervorzuheben ist auch „Verlorene Seelen“, eine wunderschöne Ballade, die neben „Ballade vom Fettling“, dem letzten Song des Albums, einen wohlproportionierten Kontrast zu den anderen, wesentlich dynamischeren Songs darstellt.
CULTUS FEROX ist es mit diesem Album gelungen, die Piratenthematik auf ihre ganz eigene Art und Weise absolut glaubwürdig zu interpretieren, die sowohl eingängige Melodien als auch spannungsgeladene Tanznummern beinhaltet. Erwähnenswert finde ich vor allem auch die kleinen Steinchen im Rand der transparenten CD-Hülle, die neben dem Artwork und der Musik an sich die Thematik zusätzlich ergänzen. Eine tolle Idee!
„Auf den Meeren sind wir ewig, frei und unbeugsam, sind wir Kaiser, Papst und König…aber niemals Bettelmann!“
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