Entgegen der Vermutung, bei „Freie Geister“ handele es sich um eine Wiederveröffentlichung des so betitelten Demos der Delmenhorster, ist dies nun das Debut-Album von CTULU, das den selben Namen trägt. Auch wenn sich die vier Lieder des Demos auch auf der aktuellen Scheibe befinden, so sind diese doch neu aufgenommen und um noch einmal vier weitere Lieder aufgestockt worden.
Musikalisch vergleicht ihr Label Northfire Records die Band mit DISSECTION und alten NAGLFAR, was die Sache eigentlich auch schon ziemlich gut trifft. Melodischer, kalter Black-Metal, angereichert durch ein Gespür für schwedisch angehauchte Gitarrenlinien, so in etwa könnte man den Stil von CTULU beschreiben. Neu ist diese Herangehensweise an die schwarze Tonkunst sicherlich kaum, dennoch kann ich guten Gewissens sagen, dass wohl eine Menge Fans der Vorknastära von DISSECTION mit „Freie Geister“ glücklicher werden dürften als mit „Reinkaos“. Die gewisse magische Aura, die eine solche Band umgibt, lässt sich natürlich nie ganz nachbauen, aber CTULU liefern hier auf jeden Fall sehr solide Arbeit ab und schaffen es ebenfalls, eine sehr dichte Atmosphäre heraufzubeschwören. Textlich scheinen CTULU kein so festes Konzept zu verfolgen und verarbeiten scheinbar heidnische, Lovecraftsche (angefangen beim Namen) und auch andere Einflüsse. Mangels der Songtexte kann ich darauf allerdings nicht näher eingehen. Die Black-/Death-Elch-Fassade bricht hin und wieder ein wenig auf, wenn CTULU noch weiter in die Vergangenheit reisen und dem Hörer Thrash-Riffs um die Ohren hauen. Ansonsten kann „Freie Geister“ aber kaum mit Überraschungen aufwarten.
CTULU haben ein solides Debutalbum hingelegt, das eigentlich jedem Fan genannter Genregrößen gefallen dürfte. Wirkliche Gassenhauer der Marke „Where Dead Angels Lie“ sind der Band zwar bisher nicht gelungen, aber man kann ohnehin nur hoffen, dass sich die Delmenhorster aus dem Schatten ihrer Einflussgeber herausentwickeln und ihrer Musik eine etwas individuellere Note geben. Denn Potential ist hier definitiv vorhanden und abgesehen von der mangelnden Eigenständigkeit gibt es auch kaum etwas zu beanstanden.
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