Cthulhu - Artefakte

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Im Horror-Rollenspiel CTHULHU lauern im verborgenen die Großen Alten und ihre Kulte. Dabei haben sie im Laufe der Äonen nicht nur zerbrochene Seelen, sondern auch besondere Gegenstände hinterlassen. Mächtig oder lächerlich, mysteriös oder verheerend können diese Relikte sein, denen sich der Band „Artefakte“ widmet.

Über 200 Mythos-Gegenstände befinden sich in „Artefakte“

In diesem Buch befinden sich über 200 verschiedene Artefakte, die teils sehr ausführlich beschrieben werden. Dies liest sich zunächst, als wäre viel kreative Energie in den Band geflossen, größtenteils handelt es sich jedoch um Zusammenfassungen von Beschreibungen aus bereits vorhandenen Publikationen. Zwar werden manche Gegenstände nur knapp abgehandelt, andere hingegen bekommen mehr als eine Seite spendiert. Dies ist aber auch nachvollziehbar, da der Cryostrahler des Schlangenvolks nicht mehr als eine exotische Waffe ist unter der man sich direkt etwas vorstellen kann, wohingegen das Mount-Erebus-Fossil natürlich erst einmal äußerlich beschrieben und historisch eingeordnet werden muss.

Entsprechend verteilen sich auch die Innenillustrationen des Bandes auf einige ausgewählte Artefakte. Auf ungefähr jeden fünften Seite findet sich eine solide gezeichnete Abbildung des vorgestellten Gegenstands. Das Buch wirkt dadurch etwas blass, versteht sich aber weniger als Spielhilfe zum Durchlesen, sondern praktisches Nachschlagewerk.

Ungenutztes Potenzial

In diesem Punkt lässt „Artefakte“ also leider einige Möglichkeiten liegen. Zum Schmökern, um Inspiration für eigene Szenarien zu finden, lädt der streckenweise sehr sachliche Band nicht ein. Anregende Abenteuerideen sind nämlich nicht enthalten. Auch ein gezieltes Suchen nach Gegenständen zu einem bestimmten Themenfeld, das die Spielleitung in eine Kampagne einbauen möchte, ist aufgrund fehlender Schlagworte und Indexierung nicht möglich.

Zum Beispiel enthält kaum ein Artefakt im Titel einen Hinweis auf dessen Verortung oder Zugehörigkeit. Seltene Ausnahmen sind Gegenstände wie die Eiserne Säule von Delhi oder der Rüsselbecher von Immenbeck einerseits oder die Flöte des Tsathoggua und der Ring des Eibon andererseits. Aber auch diese muss man erst einmal beim Durchschauen des alphabetischen Inhaltsverzeichnisses entdecken und kann sie nicht gesammelt unter dem Schlagwort „Artefakte in Europa“ oder „Artefakte der Äußeren Götter“ finden.

Gleiches gilt für eine Zuweisung zu bereits vorhandenen Kampagnen und Szenarien. Zum Beispiel finden sich in der Spielhilfe alle wichtigen Gegenstände aus der Kampagne „Masken von Nyarlathotep“ oder auch kleinerer Abenteuer wie „Rostocks Sieben„, auf die allerdings nicht verwiesen wird. In diesem Punkt wären Indizes am Ende des Bandes eine enorme Verbesserung gewesen.

Ein brauchbares Nachschlagewerk

Dennoch ist dieser Band eine brauchbare Spielhilfe, wenn man eine kompakte Übersicht aller relevanten Mythos-Gegenstände braucht. Auch der vorangestellte Artefakt-Generator ist unterhaltsam ausgestaltet und bietet mit seinen Zufallstabellen Stoff für viele Geschichten, auch wenn dabei skurrile Kuriositäten wie der beispielhaft vorgestellte Bratapfel des Todes herauskommen können.

Wem bereits kleine Impulse genügen, um aus Gegenstandsbeschreibungen ganze Geschichten zu entwickeln, dürfte dieser Band dienlich sein. Für alle anderen gilt, dass die Beschreibungen der Gegenstände in den jeweiligen Szenarien und Kampagnen bereits ausreichen dürften. „Artefakte“ ist also kein unverzichtbarer Bestandteil einer jeden CTHULHU-Sammlung und begnügt sich damit ein brauchbares Nachschlagewerk zu sein, erfüllt diesen Zweck zwar mit Abstrichen, aber zuverlässig.

Würfeln und blättern, statt lauschen und headbangen – In der Rubrik „Dice ‚em All“ stellen wir euch ausnahmsweise keine Musik vor, sondern Rollen- und Brettspiele.

10.12.2024

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