CRYSTAL LAKE sind im Metalcore das Makroebenen-Äquivalent zum japanischen Klampfenstreberkind, auf das jeder Gitarrist und jede Gitarristin beim YouTube-Scrollen schon einmal gestoßen ist: Es zockt gemeinhin den gerade gesuchten Tech-Death-Song augenscheinlich mühelos und tighter als dessen Ursprungsinnovator in jedem offiziellen Playthrough. Natürlich hat es auch das bessere Video-Equipment.
CRYSTAL LAKE verarbeiten alle Stoßrichtungen des modernen Metals
„Helix“ ist die fernöstliche 2.0-Variante zeitgemäßen Metalcores und schlägt sich in fast allen Teildisziplinen besser als die Konkurrenz aus Europa und den USA. Der erste reguläre Track „Aeon“ bolzt zunächst als kranker Deathcore-Bastard heran, der zwischen Blastbeats, Djent und Hardcore-Groove Tatsachen schafft. „Agony“ nähert sich danach der sphärischeren Herangehensweise von Bands wie ARCHITECTS und NORTHLANE an und bereitet schon einmal den Boden für „Lost In Forever“, eine melodische Hardcore-Hymne, wie THE GHOST INSIDE sie hoffentlich bald wieder schreiben können. Dazwischen ist jedoch noch Platz für Crossover, der dem Workout-Faktor des aktuellen RISE OF THE NORTH STAR-Outputs in nichts nachsteht, dabei aber natürlich original japanisch ist.
Ja, CRYSTAL LAKE verarbeiten so ziemlich alle Stoßrichtungen modernen Metals auf ziemlich hohem Niveau und schaffen es dabei auch noch, durchweg ehrlich und kohärent zu klingen. Fast ist man versucht, das Maschinen-Motiv von „Helix“ argwöhnisch auf seine volle Tragweite hin zu hinterfragen.
Ein beeindruckendes Statement von einem Album
Besondere Erwähnung verdient dabei die fulminante Gesangsleistung von Ryo Kinoshita, der auf gleichermaßen bestechendem Niveau screamt, growlt, singt und rappt. Aber die Instrumental-Fraktion hat keinen einzigen Ausfall zu kritisieren und fährt neben den offensichtlichen Hits („Lost In Forever“) so manches Detail auf, das sich erst nach mehrmaligem Hören vollends entfaltet.
Kritik? Ließe sich allenfalls an den wenigen Stellen anbringen, an denen sich CRYSTAL LAKE vielleicht etwas zu nahe an Vorbilder wie die besagten ARCHITECTS oder SOULFLY („Hail To The Fire“) heranwagen. Insgesamt haben wir es bei „Helix“ jedoch mit nicht mehr und nicht weniger als einem der beeindruckendsten Modern Metal-Werke der letzten Zeit zu tun. Aber irgendwo müssen die ganzen hochbegabten Gitarrenkinder ja am Ende auch landen. Man hätte es kommen sehen müssen.
Weltklasse! Die Band bläst so ziemlich alles und jeden in diesem Segment einfach weg. Wenn das ganze Album die Qualität der bislang ausgekoppelten Songs hält, steht uns tatsächlich nicht weniger als ein Meisterwerk bevor. Vor allem da Hoffnungsträger wie Dreamshade zuletzt hochgradig enttäuschten.
Nun ist es also raus, aber leider nicht der erhoffte große Wurf. Viel gutes Mittelmaß, die besten Songs vorab ausgekoppelt. Ein wenig enttäuscht bin ich schon.
Alter Falter…gerade Mal in die drei vorab veröffentlichten Tracks reingehört, richtig richtig gut. Die Band ist mir bisher komplett durch die Lappen gegangen. Wenn das ganze Album die Qualität dieser Tracks hält, steht die 9 hier sowas von zurecht. Danke für den Tipp 😉
Klingt bisher ja echt nicht schlecht, hatte die bisher eher so unter „meh, geht schon aber geht besser“ verbucht. Bin gespannt. In Sachen Metalcore war 2018 ja insgesamt eher müde.
Das Album ist pure Kunst. Jedes Lied klingt einzigartig. Sie bedienen von groovigem Nu Metal bis brutalstem Deathcore alles was man sich in einem modernen Metalalbum wünschen kann.
Mit Aeon haben sie natürlich den größten Banger als Single ausgekoppelt.
Danke Crystal Lake für dieses wunderbare Album