Crystal Breed - The Place Unknown

Review

Hymnische QUEEN-Gedächtnis-Chöre, sauber strukturierte Frickel-Abfahrten von DREAM-THEATER-Format und eine schwebende, zumeist leicht melancholische Atmosphäre irgendwo zwischen PINK FLOYD und Steven Wilsons PORCUPINE TREE – im Grunde haben CRYSTAL BREED die perfekten Zutaten für einen echten Progrock-Dauerbrenner am Start. Auch das ausgereifte Songwriting kann überzeugen und bringt überwiegend spannende Stücke hervor, die stets ihren roten Faden erkennen lassen und insgesamt gut unterhalten.

Dass sich hinter CRYSTAL BREED keine blutigen Anfänger verbergen, sondern die beiden Bandköpfe Niklas Turmann (Gitarre & Gesang) und Corvin Bahn (Keyboard & Gesang) bereits als Live-Musiker für unter anderem Uli Jon Roth und GAMMA RAY Erfahrung sammeln konnten, hört man „The Place Unknown“ deutlich an. Dass man im Titelsong „The Place Unknown“ nahtlos von einer proggigen Soundwand in einen poppigen Akustikgitarren-Refrain wechseln kann, ohne den Zuhörer damit komplett aus dem Konzept zu bringen, zeigt die Routine und Abgebrühtheit des Quartetts.

Teilweise leistet man sich auch Schwächen. So kommt das balladeske „Move“ deutlich zu langweilig daher und wird nur von einem David-Gilmour-Gedächtnis-Gitarrensolo gerettet. „Back T’Your Mum“ klingt hingegen zu zerfahren und überladen, richtig auf den Punkt kommt das Stück bis zum Schluss nicht. Doch sieht man über diese kleineren Schächen hinweg, haben die Hannoveraner ein wirklich spannendes Debütalbum eingespielt, das alle Prog-Fans ruhig einmal anchecken sollten.

20.05.2012
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