Crystal Ball - Secrets

Galerie mit 21 Bildern: Crystal Ball - Rhön Rock Open Air 2022

CRYSTAL BALL aus der Schweiz beehren ihren Anhang mit munterer Regelmäßigkeit mit neuen Alben, wobei sie ihrem „Erfolgsrezept“ stets zu 100 Prozent treu bleiben. So auch mit dem neuen „Secrets“-Album. Denn wieder einmal bekommen wir diese anschmiegsame Mischung aus AOR und Soft Rock geboten, wobei die Grenzen zum Pop fließend sind.

Soli werden professionell an der richtigen Stelle plaziert, das Songmaterial fällt schwächelnd, aber immer hochmelodisch anbiedernd aus, die Gitarren liefern Alibi-Riffs. „Moondance“ und „I Will Drag You Down“ sind gleich entsprechend, die Black-Metaller von GOTTHARD und die Thrasher von KROKUS sind CRYSTAL BALL zu fies, Bademantel statt Kutte lautet hier die Devise. Cheesy muss es hier sein, butterweich der talentfreie Gesang, das Anheben der Gesangslinien in Strophennähe ist der letzte Schrei.

Schmalzig werden die Bäckchen aufgeplustert, Mitgröhlrefrains werden aufgeboten, Frauenstimmen („Its Not Love“) ergänzen nicht gerade selbstbewußt die männlichen Parts. „Time Has Come“ beginnt mit simplem Riff, die nasalen Vocals nerven allmählich. Wir warten den „Final Fight“ nicht ab, da die komplette Band ohnehin noch vor dem ersten Schlag liegt.

Von der Mitte des Albums an gehen die Lichter, wie zuletzt schon so oft in diesem Genre beobachtet, dann vollends aus. Reste werden verwertet, das Selbstplagiat nimmt groteske Formen an. „Dreaming Of You“ erreicht zu keiner Zeit AEROSMITH-Kitsch-Klasse sondern verbleibt stur am Vierwaldstättersee, „Destiny“ klingt genauso (schlapp). Was für bierbäuchige Muskelhemdenträger in modischer Achtziger-Frisur, sonst nichts.

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