Wie aus dem Nichts treten die Münsteraner CRYPTS ihr Debüt „Coven of the Dead“ in die Welt und werfen uns direkt 30 Jahre zurück, als Death Metal noch so richtig frisch war und ein ganzes Arsenal an Genre-Klassikern hervorbrachte. CRYPTS graben tief in den Perlen dieser Zeit und für eine grobe Verortung dieses Albums können durchaus Namen wie BENEDICTION, BOLT THROWER, MORGOTH oder AUTOPSY genannt werden.
CRYPTS – Einmal Old-School-Death-Metal zu mitnehmen bitte
Hier geht es also nicht um Highspeed-Geschepper, sondern um ein groovendes Mid-Tempo-Brett, welches sich nicht davor scheut auch mal in die unteren Etagen des Kellers zu schauen. Der Opener „Hallucinations“ oder „Deathking Coronation“ sind gute Beispiele dafür, wie CRYPTS es mit einer gewissen Lässigkeit im Songwriting schaffen, feine Nackenbrecher zu schreiben, welche auch nach dem zehnten Durchlauf noch Spaß machen. Bei „Nuclear Vengeance“ wird etwas mehr aufs Gaspedal gedrückt und „Final War“ ist feinstes, stampfendes BOLT THROWER-Worship. Soweit, so gut. Bis hierhin ist „Coven of the Dead“ eine wirklich gelungen, tiefe Verbeugung vor den Klassikern des Death Metal. Mit dem Titeltrack „Coven of the Dead“ gehen CRYPTS dann einen etwas anderen, überraschenden Weg, welcher schleppender und moderner klingt, gleichzeitig aber auch mit wundervoll schaurigen Synthies und eher getragenen, atmosphärischen Passagen aufwartet. Hier wurde ein kleiner Hit mit enormen Wiedererkennungswert aus den Boden gestampft. Der Rausschmeißer „Paura“ wirkt dann fast wie eine perfekte Zusammenfassung des Albums, da hier sowohl der treffsichere Old-School-Death-Metal, als auch die eher genreuntypischen Elemente, zu einer episch-stampfenden Hymne zusammengerührt wurden.
„Coven of the Dead“ kann mehr als nur Old-School
Grundsätzlich ist klar, dass hier Innovationen nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen können und es auch nicht sollen. Zwei Drittel der Platte sind dann auch technisch ziemlich gut umgesetzter Death Metal der alten Schule, bei dem es absolut nichts zu meckern gibt. Der Sänger hat ein großartiges Gesangsorgan, die Riffs sitzen und es groovt und ballert aus allen Rohren. Hier und da wären ein paar mehr, dreckigere Kanten wünschenswert gewesen, aber das ist Geschmackssache. Was CRYPTS dann aber in letzten Drittel ihres Debüts reißen, ist sowohl überraschend, als auch auf eine gelungene Art innovativ. Es ist zu hoffen, dass die Band auf diesem Weg bleibt und ihn weiter ausbaut. So sind es richtig starke 7 Punkte mit einer ausgeprägten Tendenz nach oben. Unbedingt mal antesten.
sehr authentischer 90er Sound, ich mag vor allem das Schlagwerk, die Stimme erinnert schon an Marc Grewe, somit ist der Morgoth Verweis aus dem Review so falsch nicht, ich denke man muss schon ein wenig in die Jahre gekommen sein, so wie ich, um die Band zu mögen
Ganz starkes Debut! Auch wenn das Death-Metal-Rad nicht neu erfunden wird: von Beginn an überzeugender Old School Death Metal i.S. von MORGOTH und den anderen im Review genannten Bands; dazu aber eine sehr souveräne Eigenständigkeit, die sich in sphärischen, fast schon psychedelischen Parts vor allem gen Ende hin zeigt. Spielerisch absolutes Top-Niveau – da kann noch was kommen!
Die machen ja mal richtig Alarm! Spitzen Neuentdeckung!!!