Die Ankündigung, statt unter dem Banner DISTILLATOR fortan als CRYPTOSIS Musik zu machen, konnte durchaus mit einem weinenden Auge aufgefasst werden. Wer die Band jemals live erlebt hat, weiß schließlich, wie arschtight Thrash Metal in Triobesetzung gespielt kann. Aber die Band aus Enschede macht jetzt auch nicht notwendigerweise alles anders: Die Einflüsse sind jetzt halt etwas weiter gefasst, und wenn die Dinge so umgesetzt sind wie auf dem Debütalbum „Bionic Swarm“, dann ist das nicht weniger mitreißend.
CRYPTOSIS destillieren weiter
Kurzum: CRYPTOSIS sind den nächsten Schritt gegangen und haben ihren arschtighten Thrash Metal jetzt mit ein paar progressiven, angeschwärzten und sinfonischen Elementen gemischt. On top tummeln sich in den Texten Science-Fiction-Elemente, wo Maschinen die Kontrolle über die Menschheit übernehmen. Das ist natürlich für sich genommen einigermaßen düster und verlangte nach einem anderen Bandnamen als dem alten.
Wie das ganze perfekt funktioniert, zeigt der Opener „Decypher“, wo wieselflinke Riffs auf eine sinfonische Grundstimmung treffen, während der Drummer seinen flotten Zweivierteltakt immer wieder für atemberaubende Fills unterbricht. Frontmann Laurens Houvast hat seinen Gesang hingegen nicht großartig verändert und bellt immer noch in bester Thrash-Metal-Manier ins Mikro.
Weitere Höhepunkte: Das düstere „Prospect Of Immortality“, bei dem die Atmophäre deutlich im Vordergrund steht, und die Hyperblast-Attacke „Transcendence“. Schön ist, dass das Trio immer wieder melodische Soli und vertrackte Breaks einbaut, aber auf die im Thrash Metal notwendigen Shouts nicht verzichtet – man muss ja schließlich auch an Liveshows denken und daran, dass dort die eine oder andere Faust in die Luft gereckt werden soll.
„Bionic Swarm“ ist wieselflink (aber auch noch viel mehr)
Insofern zeigt also „Bionic Swarm“ eine gelungene Weiterentwicklung des Bandsounds: Sowohl der traditionsbewusste Thrasher wird mehr als ordentlich bedient, Progressive-Fans können das Album ebenfalls zufrieden abnicken, und durch die düsteren und sinfonischen Elemente dürfte sich sogar der eine oder andere DIMMU BORGIR-Fan die Frage stellen, ob seine Lieblingsmusik mit einer ordentlichen Thrash-Metal-Infusion nicht doch etwas fetziger klingt. CRYPTOSIS haben jedenfalls alles richtig gemacht und durchaus berechtigte Fragen nach der Umbenennung der Band im Keim erstickt. „Bionic Swarm“ ist ein starkes Album, CRYPTOSIS eine starke Band!
Coole Platte, auf den Punkt runtergezockt und trotz progressiveren Songstrukturen doch recht schnell eingängig, wie ich finde.
Hab‘ die Jungs vor paar Jahren noch unter den Namen ‚Distillator‘ gesehen und kann dem Reviewer nur zustimmen!
Fein! Mir ist das an manchen Stellen zu dick aufgetragen, aber die können was. Coroner 2.1 irgendwie… Den Ton in den Fingern!
Auf YouTube gibt es die gestrige live release Show zum Album zu sehen, da stellt das Trio erneut ihre live Qualitäten unter Beweis, inkl. cool präsentierter „Bühnen – Show“, für die die es interessiert. 🙂
Wow,
bin da leider erst heute drauf gestoßen – hammerstarke Scheibe die sofort runter geht wie Öl und nirgends sperrig wirkt. Da zappelt der Bär!
Schon das Plattencover spricht mich an – die ham sich Mühe gemacht und auch von der Thematik was einfallen lassen und der Sänger geht mir auch nicht auf den Zeiger, sondern paßt wie Arsch auf Eimer zu der Mucke – der Sound ist auch das Brett im Quadrat.
Was ein geiles Machwerk! Und stellenweise herrlich progressiv ohne klimprig zu werden – mann haben die was drauf!