Cryptic Fog - Staring through the Veil

Review

CRYPTIC FOG sind zwei Typen aus Indiana, die uns mit „Staring through the Veil“ ein handfestes Death-Metal-Album präsentieren. Nach einer wenig beachteten Demo, die im Jahr 2009 erschien, schlug sich die damals noch mehrköpfige Band mit den üblichen Problemen einer Band aus dem tiefsten Untergrund herum: wenige Gigs, wenig Anerkennung und wenige motivierte Musiker, sodass sie zum Duo zusammenschrumpfte. Dave Bennett kümmert sich inzwischen um alle Saiteninstrumente, Dan Klein sitzt am Schlagzeug und schreit ins Mikro.

CRYPTIC FOG kommen aus den Tiefen des Nebels…

Nach den Startschwierigkeiten haben die beiden nun endlich ihr erstes Album eingeprügelt und bringen es mithilfe des schwedischen Labels Blood Harvest unters Volk. Das Ergebnis klingt so, als hätten sich der Erstling von IMMOLATION und eine alte Platte von ENTOMBED irgendwo im Atlantik getroffen, miteinander einen feisten Bastard gezeugt und diesen ein paar Jahre auf dem Meeresboden reifen lassen. Verrottet aber auch von unnötigem Schnickschnack gereinigt, ist diese pechschwarze Kreatur jetzt zurück an Land gekrochen, um uns allen ordentlich die Kauleiste zu polieren.

CRYPTIC FOG hört man die us-amerikanischen Wurzeln eindeutig an: Dan Klein malträtiert kompromisslos und taktsicher seine bemitleidenswerten Trommelfelle, Dave Bennett würgt technisch ausgefeilte aber groovige Riffs aus seinem Gitarrenhals, wodurch die fünf überlangen Songs niemals langweilig werden. Hinzu kommt ein Schuss obskurer Schwärze, der sich auch in der rauen Produktion widerspiegelt, was schließlich Erinnerungen ans alte Schweden weckt. CRYPTIC FOG sind also die etwas technischere Ami-Version von CHAPEL OF DISEASE, um das mal auf deutsche Verhältnisse zu übertragen.

Reinhören lohnt sich!

Wirklich neu ist an „Staring through the Veil“ zwar nichts, aber die altbekannten Teile wurden zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengesetzt. Langeweile kommt beim Hören so gut wie nicht auf und die Songs wirken trotz ihrer durchschnittlichen Länge von sieben Minuten nicht sperrig. Manchmal verlieren sich die Lieder zwar in den von ihnen aufgerissen Abgründen, aber trotzdem ist diese Platte eine lohnende Investition für Todesblei-Jünger, die gerade auf der Suche nach neuem Stoff sind.

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29.11.2017

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