Cryptic Brood - Outcome Of Obnoxious Science

Review

Rotten Metal of Death nennen CRYPTIC BROOD ihre Art von Mucke und liegen damit goldrichtig. „Outcome Of Obnoxious Science“ ist anders und unterscheidet sich definitiv von dem, was die meisten anderen Kapellen so fabrizieren. Es klingt alt und analog, es ist Doom Death, aber es ist auch Grind, CRYPTIC BROOD sind ganz einfach anders.

Man weiß mit der Mucke im ersten Moment irgendwie gar nicht so schrecklich viel anzufangen, dennoch fesselt einen das Ganze recht schnell auf seine ganz eigene Art. Und Vergleiche fallen einem schwer, „Outcome Of Obnoxious Science“ hat schon eine coole eigene Note. Natürlich denkt man automatisch an AUTOPSY oder REPULSION, aber dann auch wieder irgendwie nicht. CRYPTIC BROOD pendeln rasant irgendwo zwischen Doom und Grind. Mal meint man, die Mucke verrottet jeden Moment, nur um kurz darauf wieder zum Leben zu erwachen und wenig später wieder dahin zu siechen.

Ein Fest für alle, die sich gerne im Dreck suhlen

CRYPTIC BROOD stehen definitiv für räudigen Death Metal und sind absolut nichts für Schöngeister. Höllisches Geknüppel macht der Lava Platz, die sich in irgendeinem dreckigen Hinterhof in den Morast ergießt. Das ist schon schräg und verstörend, passend dazu sind gerade die Screams besonders krank. Die Stilwechsel sind bei den Jungs Programm, als Übergang wird auch der „normale“ Death immer wieder eingestreut.

Ab und zu findet man sogar mal einen markanten bzw. eingängigen Part, aber immer nur richtig kurz, denn das ist ganz einfach nicht der Anspruch dieser Mucke. So bietet „Mantled With The Stench Of Death“ phasenweise Doom mit der schmutzigen Zähe von WINTER. So hat „Wading Through Remains“ anfangs mal was von uralten PARADISE LOST. Und so ist „Relish In Ecstasy“ zum Abschluss ein wilder Ritt mit leicht punkigem Touch.

„Haunted By Nightmarish Visions“ ist zumindest teilweise sogar ziemlich geradlinig, und richtig geil. Außerdem gibt es hier einen fast schon fröhlichem Schunkel-Part zu bestaunen, den hätte man hier jetzt sicher am allerwenigsten erwartet. Und zum Titeltrack serviert man ein „schickes“ Video, das sollte man sich unbedingt mal geben.

CRYPTIC BROOD liefern vertonte Verstörtheit

Ansonsten muss man einfach dranbleiben, damit man den roten Faden im Sumpf nicht verliert. Man hangelt sich quasi irgendwie durch die Scheibe, aber es lohnt sich durchaus. Konzentration ist also schon gefragt, um der Mucke folgen zu können. Als Hintergrund-Beschallung für die fröhliche Party taugt das Ganze eher nicht, eher als Soundtrack für die schrägen Stunden im Leben. Es ist eine verrückte Scheibe, fernab vieler gängiger Konventionen. Schön, dass es auch heutzutage so etwas noch gibt.

Diese Platte ist zäh, rasend, schleppend, wieder zäh. CRYPTIC BROOD lassen den Hörer wirklich nie in Ruhe. Und immer wenn du denkst, jetzt sitzt du im Sattel, jetzt hast du es geschafft, wirft dich das Biest „Outcome Of Obnoxious Science“ wieder ab. Dieses Werk ist als tägliche Ration nur den ganz Hartgesottenen zu empfehlen, der Rest vertraut lieber der Packungsbeilage und hält sich an die dort empfohlene Dosierung.

CRYPTIC BROOD können sowohl mit den Slow-Mo-Passagen als auch mit den Baller Parts überzeugen. Das verschrobene der uralten Doom-Death-Helden paart sich mit chaotischer grindig-crustiger Energie. Es fehlen noch so ein bisschen die besonders herausragenden Momente, aber vielleicht soll es die ja hier auch gar nicht geben. Ein homogenes dreckiges Gesamtpaket ist „Outcome Of Obnoxious Science“ allemal.

15.11.2019
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