Crypt Sermon - Out Of The Garden

Ganz so eindrucksvoll wie der wenige Jahre zurückliegende Einstand ihrer US-amerikanischen Landsleute und Doom-Metal-Brüder PALLBEARER mag CRYPT SERMONs Erstwerk vielleicht nicht geworden sein. Doch auf ihrem inhaltlich vor allem biblische Themen verarbeitenden „Out Of The Garden“ zelebrieren die Gruftprediger gekonnt epische Untergangsmusik aus bester CANDLEMASS-Schule, veredelt durch eine Handvoll knackig-flotter Auflockerungen. Die glänzendsten Beispiele dafür finden sich im (in der zweiten Hälfte) seines Titels entsprechend schwer galoppierenden „Heavy Riders“ und im herrlich abwechslungsreichen, knapp achtminütigen „Into The Holy Of The Holies“ mit einigen heftig drückenden Passagen. Anderes wie etwa „Byzantium“ oder „The Master Bouquet“ folgt der (zeit-)lupenreinen Doom-Lehre.

CRYPT SERMON mögen vielleicht nicht den charismatischsten Sänger aller Zeiten oder die genialsten, sich unweigerlich in die Hirnrinde fressenden Melodiephrasen haben, aber sie verstehen es wie nur wenige Trauermarsch-Formationen, ihr Album durchweg spannend zu halten. Bei mindestens neun von zehn Doom-Metal-Platten weiß man doch spätestens beim dritten Titel, dass es jetzt im gleichen Trott bis zum Ende weiterdümpelt. Bei „Out Of The Garden“ hingegen fällt es leicht, durchgängig aufmerksam zu bleiben – zu gut gelungen ist dem Philadelphia-Fünfer das Pendeln zwischen lähmender Schwermut und mitreißendem Aufbegehren. Diesen Kontrast fängt das zwar dezent kitschig-klischeehafte, aber dennoch überaus ansehnliche Umschlagbild perfekt ein: Hier noch die bedrückende Dunkelheit des höhlenartigen Durchgangs, doch den entschlossenen Blick schon gen Burg inmitten der in kraftvollen Farben leuchtenden paradiesischen Landschaft gerichtet.

Mit diesem überzeugenden Debüt zeigen sich CRYPT SERMON schon früh in ihrer Existenz annähernd tadellos. Einzig in puncto Gassenhauer-Qualitäten steht „Out Of The Garden“ den Großtaten des Genres etwas nach.