Crypt Of Silence - Beyond Shadows

Das Quartett CRYPT OF SILENCE kommt aus der Ukraine und hat sich dem Doom Death Metal verschrieben – eigentlich klar, dass deren Debütalbum „Beyond Shadows“ bei den russischen Doom-Spezialisten Solitude Productions erscheint, schließlich ist gerade dieses Label zum Synonym für Doom aus Osteuropa geworden.

Und auch wenn Solitude Productions nicht nur Perlen im Programm haben, lohnt sich ein Blick auf CRYPT OF SILENCE generell und „Beyond Shadows“ im Besonderen. Als selbstgewählte Referenz kommt die irische Institution MOURNING BELOVETH mit ins Spiel, und auch ganz alte MY DYING BRIDE klingen auf „Beyond Shadows“ häufig durch – wenngleich ohne Geige.

Schlagzeug, Bass, zwei Gitarren, Gesang (zumeist Grunz), das sind die Mittel, die CRYPT OF SILENCE einsetzen. Und damit gelingt es ihnen durchaus, atmosphärische Musik zu kreieren. Zunächst: Die vier auf „Beyond Shadows“ enthaltenen Tracks sind alle mindestens elfeinhalb Minuten lang und laaaaangsam – schnellere Passagen sucht man vergeblich. Trotzdem klingt das Album nicht trost- und farblos: Da gibt es auf einem soliden Rifffundament sich geschickt ergänzende Melodien, und beide Gitarristen spielen mitunter schöne Harmonien. Unverzerrt gezupfte Zwischenpassagen finden sich ebenso wieder wie kurze, cleane und wehklagende Ausbrüche des Sängers.

Das funktioniert gerade bei den letzten beiden Stücken „The Wrath Song“ und „End Of An Imaginary Line“ schon ziemlich gut – inklusive Spannungsbögen und zupackenden Riffs. Allerdings sind nicht alle Passagen zwingend und originell, und ob man anhand „Beyond Shadows“ zum Schluss kommt, dass diese Platte hinsichtlich der Originalität nur von CRYPT OF SILENCE kommen könnte, sei mal dahingestellt. Für ein Debütalbum ist „Beyond Shadows“ jedenfalls aller Ehren wert und hat eine Reihe guter Momente. Wer auf Doom Death Metal steht, kann in „Beyond Shadows“ jedenfalls mal reinhören.