Cryonic Temple - Immortal

Review

Die Schweden CRYONIC TEMPLE hatte ich bislang überhaupt nicht auf dem Schirm. Bis ich das Labelinfo las, vermutete ich, es mit einem Debütalbum zu tun zu haben, aber nichts da. “Immortal“, so der Name des mittlerweile vierten Albums der Band, legt die Meßlatte für zukünftige Veröffentlichungen sehr hoch.

Und nicht nur das. CRYONIC TEMPLE machen auf “Immortal“ definitiv keine Gefangenen. Hier passt einfach alles. Die Produktion ist schön transparent, aber trotzdem druckvoll. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente natürlich auch. Die Rhythmusgruppe baut ordentlich Druck auf, damit sich die Riffs der Herren Collin und Ahonen angemessen in den Gehörgängen breit machen können. Die Songs selbst haben exakt die richtige Länge und verzichten komplett auf unnötige Intros/Outros oder Instrumentalparts. Die einzelnen Passagen der Songs werden durch die Stimme von Neusänger Magnus Thurin wunderbar vereint und thronen in diesen Ohrwurmrefrains, die dem Hörer wohlige Schauer über den Rücken jagen. Glaubt ihr nicht? Dann hört euch Stücke wie “Standing Tall“, “Freedom Calling“ oder und “Train Of Destruction“ an und ihr werdet eines Besseren belehrt.

Musikalisch wird dieses Meisterwerk als Melodic-Metal eingestuft. Das funktioniert meiner Meinung nach aber nur bedingt. Sicherlich ist Melodic-Metal (alleine schon durch die Gesangsharmonien) das Grundgerüst der Musik von CRYONIC TEMPLE. Die Schweden vereinen aber noch viel mehr in ihrem Sound. Es finden sich nicht nur Versatzstücke des US-Metal in den Songs wieder, sondern ab und an auch Licks die dezent eher an RUNNING WILD erinnern. Auch die eingestreuten Thrash-Riffs machen den Sound des Quintetts zusätzlich interessant und um eine Nuance härter. Die Vielfalt, die die Jungs (ohne jedwede progressiven Ansprüche zu stellen) auf “Immortal“ bieten ist schon sehr beeindruckend und auch ruhigere Stücke wie “As I Sleep“ oder das Album abschließende, latent melancholische “Departure“ passen da optimal ins Bild. Hinzu kommen noch Kleinigkeiten, wie kurz eingespielte Melodiefragmente, die vielleicht für zwei Takte im Lied auftauchen, aber dennoch den Hörer mit der Zunge schnalzen lassen. Grandios gemacht.

“Immortal“ ist ein in sich perfektes Metalalbum geworden. Egal, welchen Song man heraus nimmt, es kommen bei CRYONIC TEMPLE immer Volltreffer heraus, die dem Metaller das Herz schneller schlagen und ihn die Fäuste in die Luft recken lässt. Hier passt alles zusammen: Die Produktion, die Musiker, die Melodien, die Riffs und natürlich auch die Songs. Warum dann nur neun Punkte? Ein Punkt Luft nach oben für den Nachfolger von “Immortal“, der es schwer haben wird. Ein weiterer Bewerber um den Thron des Melodic-/ Power-Metal ist auf der Bildfläche erschienen. Und er hat gute Aussichten. Ein wahrer Hammer vor dem Herrn.

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21.11.2008

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