Cryfemal - D6s6nti6rro

Review

Die letzte Begegnung mit Ebola und seinem Lebenswerk CRYFEMAL war alles andere als erfreulich. „Increibles Tormentos“ ist aber auch alles andere als ein gutes Album für eine Band, die im Underground viel Zuspruch erhalten hat. „D6s6nti6rro“ ist nach sieben Jahren und einer Ruhephase zwischen 2011 und 2015 schon fast eine Wiedergutmachung.

„D6s6nti6rro“ ist das, was CRYFEMAL eigentlich ausmacht

Ja, „D6s6nti6rro“ kann was. Kein Überflieger, aber ein Album, welches das, was CRYFEMAL immer war, gut repräsentiert: Black Metal. Hasserfüllt, kalt, finster und eben roh. Dabei setzt Ebola aber auf mehr Schattierungen im Schwarz und erzeugt so ein abwechslungsreicheres, ja schlichtweg besseres Album als der direkte Vorgänger. Die Riffs erinnern an alte Großtaten aus Norwegen, das Schlagzeug rattert meist flott und das Gekeife ist leidenschaftlich. Dazwischen gibt es immer wieder Breaks und Spannungsmomente sowie unterhaltsame Midtempo Momente.

Nicht bahnbrechend, aber mit viel Leidenschaft

Auch wenn es nicht bahnbrechend ist, ist CRYFEMAL ein sehr ordentliches Album gelungen. Kleine Details wie die unverzerrten Gitarren in „Bajo Astral“ runden diesen Eindruck ab. Natürlich gibt es viele Alben, die „D6s6nti6rro“ in ihrer Herangehensweise ähneln, dazu reicht ein Blick nach Norwegen oder allen von den Frühneunzigern beeinflussten Bands. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Ebola sein Schaffen mit jeder Faser und die finstere Lebensfeindlichkeit mit jeder Faser verkörpert.

So gelingt es auch, den Eindruck gerade zu rücken, dass CRYFEMAL längst überflüssig sind. Der Spanier legt ein gelungenes, aber nicht weltbewegendes Album ab. Genre-Liebhaber kommen auf ihre Kosten und dem Rest dürfte „D6s6nti6rro“ ohnehin herzlich egal sein. Ordentlich!

30.09.2016

Chefredakteur

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