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Cry My Name - Letting Go Of Yesterday EP

Review

Dass der Metalcore in seiner ursprünglichen Form seinen Zenit schon vor einer Weile überschritten hat, dürfte inzwischen selbst den beinhartesten Fans klar sein. Außer solide Kopien von den Gründervätern wie AS I LAY DYING, KILLSWITCH ENGAGE oder den einst mächtigen SHADOWS FALL kam nur noch wenig nenneswertes auf den Markt, deutsche Pioniere wie NEARA und HEAVEN SHALL BURN haben sich inzwischen längst in Richtung (Melodic) Death verabschiedet, und wer Innovation sucht findet sie bei den jungen wilden von ESKIMO CALLBOY oder SKIP THE FOREPLAY in Form von elektronischen Elementen. In der Wirtschaftstheorie würde man sagen: Das Produkt hat seine Sättigung erreicht.

Dass es da draußen aber anscheinend immer noch junge, spielfreudige Bands gibt, die eben noch nicht satt sind und sich mit stolz die Metalcore-Fahne auf´s Dach stellen, und dabei auch noch Klasse zeigen, beweisen mir heute die fünf Nordlichter von CRY MY NAME: Ab dem Opener „Empty Throne“ wird das zelebriert, was diesen Sound groß gemacht hat, nämlich fette Riffs gepaart mit einprägsamen Refrains und toughen Breaks. Das Grundgerüst erinnert meistens an die Insulaner von BRING ME THE HORIZON, allerdings mit viel mehr Schwedentod im Gepäck. Was die Klasse der Songs ausmacht sind viel Drama und die grandiosen Melodien, da bleibt ausnahmslos jeder Song im Ohr. Natürlich wird das Rad hier nicht neu erfunden, warum sollte man auch wenn man das Grundlagen-ABC derart gut umsetzt. Und dort, wo es an Eigenständigkeit mangelt, macht man alles mit dem rohen aber doch fetten Sound wieder gut, der ein hohes Maß an Individualität sichert.

Falls man den Jungs dann doch noch etwas vorwerfen will, dann ist es vielleicht, dass mit „Letting Go Of Yesterday“ nun schon der dritte Output der Band vorliegt und man sich immernoch auf Anfängerniveau bewegt. Betrachtet man die EP jedoch als einzelnes Werk bekommt man hier sauberen, spaßigen Metalcore mit großartigen Melodien und guten Ideen geboten. Jeder, der also bereits die üblichen Verdächtigen Coreler zu seinen Favourites zählt, sollte hier mal reinhören!

24.08.2012

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