Die Engländer von CRY FOR SILENCE scheinen in ihrer Heimat mittlerweile beachtlichen Erfolg zu haben. Nachdem man sich im Vorprogramm von SEPULTURA, FUNERAL FOR A FRIEND, THE BLACK DAHLIA MURDER und den Emo-Boys von MY CHEMICAL ROMANCE den Allerwertesten abgespielt hat, sich Dauf dem renommierten Download Festival präsentierte und massig Zuspruch einheimsen konnte, kommt nun die erste Langrille “The Glorious Dead“ auf Visible Noise. Seit dem letzten auf CD festgehaltenen Lebenszeichen sind mittlerweile sechs Jahre vergangen, in denen die Band eine Vielfalt an Einflüssen aufgesaugt hat und diese nun in ihr eigenes musikalisches Korsett presst.

Prägnantes Stakkato-Riffing, durchtränkt mit 80er Jahre Thrash-Anleihen, sägende rasante Leads mit viel Heavy-Metal-Pathos werden gekreuzt mit präzisen, mechanisch anmutenden Breakdowns, die ganz offensichtlich von MESHUGGAH inspiriert wurden, und einem latenten Punk-Feeling. Der Spagat zwischen verspielten, progressiven Elementen und direktem Spiel nach vorne gelingt fast immer, weiß aber nicht immer voll und ganz zu überzeugen. Meist gewinnt man den Eindruck, CRY FOR SILENCE spielen um den richtig fetten Punkt herum, nur um noch einmal einen Haken in eine andere Richtung zu schlagen und noch eins draufzusetzen. Zwar verwursten die Gitarreros unheimlich viele Riffs in einem Song, zeigen immer wieder was sie auf dem Kasten haben, doch wäre an manchen Stellen weniger mehr gewesen.

Diese Verspieltheit geht doch sehr zu Lasten der Eingängigkeit und strengt auf die Dauer auch ein wenig an. Ebenso wie die heisere, fast schon psychedelische Stimme von Frontshouter Adam Pettit, der es selten schafft, den Songs einen unverkennbaren Stempel aufzudrücken.

Viel bleibt dann leider auch nicht hängen und für meinen Geschmack kann “The Glorious Dead“ die eingefahrenen Vorschusslorbeeren nicht ganz bestätigen. Dazu klingt das Material auf die Dauer zu gleichförmig und kann nicht mit herausragenden Songs aufwarten. Klar bewegt man sich durchgehend auf einem hohen musikalischen Level, nur reicht das nun mal nicht immer aus, um mitreißende Musik zu machen.