KURZ NOTIERT
CRUZH möchten Folgendes klargestellt wissen: „I will make you scream like you never have before!“ („Hard To Get“) Und tatsächlich geben die Schweden auf ihrem Debüt „CRUZH“ alles, um dem Auditorium den einen oder anderen ekstatischen Brunftschrei zu entlocken. Mit regulären Maßstäben fairerweise nicht zu bewerten, präsentiert „Cruzh“ im Zeichen des AOR im Guten wie im Schlechten schamlos alles, was in den 80ern schamlos präsentiert wurde.
Überwiegend Akustisches („Anything For You“, „Straight From My Heart“), das dem vorübergehend vom Weg abgekommenen Spätneunziger-BRYAN ADAMS zu triefend, aber unter dem Euphemismus „Powerballade“ ’85 erlaubt gewesen wäre. Hymnisches („First Cruzh“, „Aim For The Head“, „In n‘ Out Of Love“) zwischen DEF-LEPPARD-Armeschwenkerei, typischen Skandi-Melodien und natürlich überlebensgroßen Mehrstimmen-Refrains. Allgegenwärtiges Keyboard (keine Orgel!) wegen der Atmo. Und dazu Airbrush-Cover und Sonnenunter- oder -aufgangsvideo wegen dem Style.
„Cruzh“ ist somit ein Gesamtkunstwerk und die genannten Hymnen sind echt welche. Tja. Alles in allem ist bei CRUZH, wie bei vielen der gnadenlos stiltreuen AOR/Melodic-Rock-Kapellen auf Frontiers, das bekannte Liebesapfel-Syndrom nicht zu leugnen: eigentlich eine sensorische Zumutung, aber irgendwie leider auch ganz geil…
Und natürlich muss die Bewertung kontextabhängig ggf. rigoros angepasst werden. (Aber jede, die das hier liest, ist ja eh‘ seit mindestens 20 Jahren erwachsen und imstande, eigenverantwortlich zu handeln. Und jeder auch.)
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