Crux - Rev Smrti/Scream Of Death

Review

Kult! Das und nichts anderes fällt mir zu den Tschechen CRUX und deren Re-Release “ Rev Smrti/Scream Of Death“ ein. Gegründet irgendwann zwischen 1988 und 1989, so genau wissen das die Burschen wohl selber nicht mehr, von Mitgliedern aus DENET und ROOT, holzten die Jungs dann im Dezember 1991 in ihrer ganz wilden und enthusiastischen Jugend mal kurz einige äußerst räudige, schwarze Thrash Granaten ein, um nach kurzer Zeit wieder sang- und klanglos in der Versenkung zu verschwinden. Die Demotapes wurden damals im Underground die Runde, ohne allerdings in der Szene für größeres Aufsehen zu sorgen.

Natürlich ist der aggressive Thrash Metal nach Art der ganz alten Schule der Achtziger, und hat diese wunderbaren frühen Black Metal Einflüsse. Insofern ist eine gewisse stilistische Nähe zu den Ungaren TORMENTOR, als auch den Landsleuten MASTERS HAMMER, ROOT oder eben dem guten (ur)alten Teutonen Thrash a la KREATOR, DESTRUCTION und SODOM vorhanden. Ganz oft haben CRUX aber offensichtlich BATHORY und hier vor allem die Werke „The Return“ als auch „Under The Sign Of The Black Mark“ und „Blood Fire Death“ gehört, so finden sich nämlich neben dem üblichen Geholze auch viele akustisch dargebrachte, epische Melodien, welche das ansonsten recht straighte und dreckige Material ungemein aufwerten. Die gelungene Gitarrenarbeit brilliert mit heftigem Old-School-Thrash-Riffing, teils wirklich feinen Leads und geilen Soli. Überhaupt dominieren die Sechssaitigen das Geschehen, dazu gibt es powervolles Drumming und krächzendes Geschrei.

In Verbindung mit der etwas rumpeligen, rauen, aber dennoch überraschenderweise sogar relativ druckvollen Produktion versprüht die Mischung aus frühem, atmosphärischem Black und Thrash Metal ungemein viel Charme und vor allem Authentizität, was man an vielen zeitgenössischen, glatt polierten Veröffentlichungen vermisst. Man kann geradezu den Geruch von Schweiß, kaltem Rauch und Bier riechen, wenn man die Augen schließt und sich die Aufnahmebedingungen der damaligen Jungspunde im ehemaligen Ostblock vorstellt. Ja, hier wurde noch nach der klassischen schwarzen Schule gelärmt und den großen Vorbildern nachgeeifert, ohne sich irgendwie anzubiedern.

Der Re-Release wartet mit Liner-Notes vom ehemaligen Gitarristen Petr „Blackosh“ Hosek (ROOT) sowie vielen kultigen Fotos, wie ja auch auf dem Cover zu sehen ist, auf. Entgegen der 2000er Wiederveröffentlichung über Leviathan Records wurden nun die Original Master Tapes verwendet. Eines hat sich seit damals nicht verändert: CRUX sind sicherlich nicht jedermanns Sache, mir gefallen sie jedoch sehr gut!

05.06.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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