Rock alternativer Machart mit gefälligen, aber eher harmlosen Melodien beschert uns „The Younger Tapes“, der zweite Streich der Truppe um Gitarrist Tommy Zac und (Neu-)Sänger Kai Noll. Die Multi-Kulti-Truppe CRUSH ZAC BEGG AND A FRIEND spielt Rock zum Bügeln oder anders ausgedrückt: „Sie tun nicht weh.“

Vereinzelt blitzen richtig gute Song-Ideen auf, verglühen aber schnell wieder in einem Meer von unspektakulären und gleichförmigen 08/15-Rocksongs. Aber es gibt Ausnahmen: „Big Black Crow“ beispielsweise kann gut punkten. Hier stimmt mit dem Refrain, dem Arrangement und dem Tempo eigentlich alles. Auch „Jack’n’Josie“ ist nicht von schlechten Eltern. Hier wird entspannt und groovig geklampft und „BMW“ verfügt über einen „interessanten“ Text. Aber weite Teile des Albums plätschern dahin – jedenfalls für den gemeinen Rock- und Metal-Fan. Freunde britisch geprägten Rock/Pops hingegen sollten mal ein Ohr riskieren – falls sie denn diese Seiten überhaupt lesen.

Insgesamt ist auf „The Younger Tapes“ jedoch viel zu wenig wirklich Dauerhaftes. Nicht, das wir uns falsch verstehen, denn Produktion und Aufmachung sind erstklassig, nur mangelt es über die gesamte Strecke doch an Ideen und Erkennungmerkmalen, die über die üblichen Vergleiche wie „klingt wie OASIS trifft auf NEIL YOUNG in modernem Soundgewand“ hinausgehen, denn das ist im Grunde langweilig und überflüssig. Aber Geschmäcker sind verschieden und Songs wie „I (Egocentric)“ oder „We Wanted“ treffen wahrscheinlich bei Gelegenheits-Rockern, Hausfrauen, oder anderen genau den richtigen Nerv – nur eben nicht meinen. Sorry…