Crucified Barbara - In Distortion We Trust

Review

Soso wieder schickt sich eine Kapelle an um sowohl mit den Reizen als auch dem musikalischen Können zu überzeugen. Dass es sich dabei um eine rein weibliche Formation handelt sind doch klar, denn vier Bon Jovis in einer Band verkraftet doch keine Frau. Da sind wir Männer doch schon ganz anderes gewohnt – oder nicht? Aber Spaß beiseite, die vier Rockmiezen aus Schweden entsprechen dabei nicht nur rein äußerlich einem wohl für die meisten Männer unerreichten Ideal, sondern haben auch auf der musikalischen Habenseite einiges zu verbuchen und beerben mit „In Distortion We Trust“ die Mädels von DRAIN. Ganz und gar nicht zimperlich geht es bei den insgesamt zwölf Stücken zu Werke, die allesamt einen fiesen und rotzigen Unterton besitzen und weitab davon spielen, was das Äußere vermuten lässt. Die vier Damen nehmen es zumindest musikalisch mit den meisten Widersachern auf und bewegen sich sicher im Alkohol geschwängerten Dunst ihrer männlichen Kollegen. Dabei verteilt man gekonnt Seitenhiebe in Form aggressiver Rockeinlangen an die Gothic-Trällerelesen. Keine Frage, auch CRUCIFIED BARBARA erfinden den Girl-Rock keineswegs neu und schwächlen auch an manchen Stellen („I Need A Cowboy From Hell“). Im Ganzen macht die Scheibe aber richtig viel Spaß und lädt zu wilden Kreuzfahrten in aufgemotzten Ami-Schlitten ein. Dazu gibt es noch ein Hochglanzbooklet, das die vier Rock-Grazien in wasserfester Atmosphäre präsentiert. Ob das Absicht war?

16.06.2005
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