Die tschechische Folk Metal-Band CRUADALACH veröffentlicht mit „Rebel Against Me“ ihr zweites Studio-Album nach dem Debüt „Lead – Not Follow“ vom November 2011. Bei über 120 Shows in elf verschiedenen europäischen Ländern stand die achtköpfige Band bereits mit ENSIFERUM, KORPIKLAANI oder ARKONA auf der Bühne.
Interessant beginnt bereits der Auftakt der Scheibe: „Revolt Without A Name“ wird mit einem Ausschnitt aus Charlie Chaplins „Rede des jüdischen Friseurs“, bekannt aus „Der große Diktator“ (1940), eingeleitet. Die harten, flotten Gitarren und die aggressiven Growls von Sänger Jan „Randal“ Vrobel transportieren die rebellische Stimmung sehr authentisch. Im letzten Drittel erhält der Song melodiöse Bereicherung durch die Violinen, gespielt von Hanka „Honey“ Slanařová und Eliška Navrátilová, zwei der drei Damen des Metal-Orchesters.
Der zweite Track „Shiva World Dance Party“ nutzt die folkloristischen Elemente in angenehm stimmiger Weise, die sich durchaus mit ELUVEITIE messen lassen kann. Gitarrensoli von Tomáš „Ante“ Nejedlý und Honza „Pigboss“ Knotek sitzen sicher und auch Flöten von Petra „Ewenica“ Jadrná sind auszumachen. Gelungener, nur etwas kurzer Song.
Noch melodiöser und voller im Klang kommt „Stuff That Matters“ daher. Die mittelalterlichen Einflüsse durch verschiedene Flöten und Schalmeien sind hier unverkennbar. Nur endet auch dieser CRUADLACH-Song wieder etwas unerwartet. Wesentlich rhythmusbetonter gestaltet sich „Earth Café“: Hier muss man sich einfach bewegen! Drummer Michal „Datel“ Rak gibt hier alles.
Der titelgebende Song des Albums „Rebel Against Me“ baut sich in der Instrumentierung erst auf, der energische Song wird live vermutlich mehr überzeugen. Sänger Randals Growls sitzen hier nicht immer, dennoch geht der Refrain gut ins Ohr, was nicht zuletzt an den Melodie-Instrumenten liegen mag.
„Wolves At The Gates“ beginnt etwas sanfter mit akustischen Gitarren, bevor die rauen Lyrics zu tiefen und harten Gitarren ordentlich abgehen. Absolut headbang-tauglich! Zu „Life-Worshipping Bastards“ wurde das erste offizielle Musik-Video der Band gedreht. Ein richtig kraftvoller, rhythmischer Song, dem es aber auch nicht an melodischer Vielfalt mangelt. Die Geigen erinnern hier oft an alte SCHANDMAUL-Werke.
Im ebenfalls wunderbar eingänglichen „Satyros“ tritt der männliche Gesang manchmal zugunsten der anderen Instrumente zurück, allerdings scheint die Aufnahmequalität hier etwas unausgewogen. „Karma To Burn“ bietet musikalisch keine große Abwechslung, höchstens ein paar weibliche Chöre sind hier nennenswert.
Sehr nachdenklich präsentiert „The Astralnaut“ sowohl gesanglich als auch atmosphärisch eine andere Facette der Metaler CRUADALACH. Der letzte Track „Ziemie Niczyje“ steigert sich zu einem fürstlichen Ende des Albums. Das reine Instrumental ist ein klarer Anspieltipp und gibt einen guten Einblick in das technische Können der spielsicheren Band.
„Rebel Against Me“ von der Live-Band CRUADALACH ist unterhaltsamer, tschechischer Folk Metal mit teils rauem Klang und kantigen Growls, ergänzt durch Violinen, Flöten, Dudelsack und Schalmei. Nur etwas kurz, die Scheibe.
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