Ah klasse! Das wird der erste Verriss des Monats freute ich mich, als ich Cruachans neue Scheibe das erste Mal durchhörte. Der Frauengesang, der mir gleich im ersten Song “Michael Collins“ gehörig auf den Zeiger ging und auch die dumme Fidel wollten mir doch so gar nicht zusagen. Der Frauengesang ist immer noch arg bescheiden, aber die Violine habe ich jetzt sogar lieb gewonnen und von einem Verriss möchte ich gar nicht mehr sprechen. Sicherlich hatten Cruachan auch schon bessere Zeiten und bessere Songs, aber im Grunde ist „Pagan“ nur eine logische Fortsetzung dessen, was sie schon vor Jahren gemacht haben. An den Vorgänger „Folk-Lore“ können sie 2004 zwar nicht anknüpfen, aber trotzdem ist den Iren eine ganz nette Scheibe geglückt, die (Irland-)Fans sicherlich schätzen werden. Die Texte waren ja immer schon geschichtlich-mythologisch geprägt und erzählen auch diesmal wieder von der Vergangenheit Irlands, die einem auch wieder in den Randbemerkungen hinten im Booklet näher gebracht wird. Und da heißt es immer, dass Metal verblödet. Für den Geschichts-LK hat man da auf jeden Fall ein paar Trümpfe im Ärmel. 😉 In „The Gael“ gefällt mir der Frauengesang eigentlich doch ganz gut, denn in dieser ruhigen Art, mit Gitarre und Violine, erzeugt dies eine sehr schöne Stimmung. Jeder Song ist sehr vielfältig intoniert, denn neben Violinen, gibt es auch allerlei Flöten etc., die das irländisch-folkige Gefühl doch sehr gut näher bringen können. Trotzdem vermisst man aber die nötige Portion (Black) Metal nicht, die sich wie ein Mantel über die Folk-Elemente legt und diese sehr metallisiert. Der Titelsong „Pagan“ ist somit wohl noch mit am Härtesten ausgefallen, sonst regieren vermehrt die folkigen Elemente („1000 Years“, „March To Cluain Tairbh“ oder auch „Lament For The Wilde Geese“). Das Covermotiv wurde von keinem Anderen als John Howe erschaffen, welcher auch für „Herr Der Ringe“ illustriert hat. Einen unverkennbaren Stil hat er ohne Zweifel und kann so das Booklet doch enorm aufwerten. Für Cruachan-Fans und Folk-Freunde ist diese Scheibe sicherlich sehr interessant und ich höre sie mir auch sehr gerne an, aber Manko ist sicherlich die nicht immer so passende weibliche Stimme und die etwas schwachbrüstige Produktion. Trotzdem überdurchschnittlich gut!
Die Produktion geht mir echt etwas auf den Keks, denn wenn die besser gewesen wäre, hätte dieses Album eindeutig mehr erreichen können.