Crowned Kings - Forked Roads

Review

Die Quintessenz des Albums „Forked Roads“ der australischen Hardcore-Band CROWNED KINGS, ist schnell zusammengefasst: Die fünf resoluten Herren spielen Hardcore, der uninnovativen Sorte, und machen damit nichts neu, aber auch wenig falsch. Aufgehübscht wurde die explosive Mischung mit einer ordentlichen Portion extra scharfer Metal-Riffs. Die zwölf Songs halten über 32 Minuten eine elektrisierende Dauerspannung aufrecht und CROWNED KINGS geben die Zügel zu keiner Sekunde aus der Hand, Balladen gibt es keine und trotzdem gibt es auch nicht so wirklich ins Gesicht.

Ein Blick auf die Trackliste lässt erahnen, was der Genuss von „Forked Roads“ bestätigt – CROWNED KINGS schlagen auch inhaltlich kein neues Kapitel auf und beackern die Hardcore-typischen (teils wie in „Ego Trip“ sehr überzogenen) Eckpfeiler; es geht um innere Wut, Stärke, Zusammenhalt und den dringenden Wunsch, frei zu sein. Der Aufnahme fehlt es streckenweise an Nachdruck und die Gitarren stehen zu weit im Vordergrund, während eine harmonische Unterfütterung mit Bass und Drums fehlt. Dabei war Matt Hyde hierfür verantwortlich, der wiederum schon gute Arbeit für Bands wie TERROR, HATEBREED, PARKWAY DRIVE und SLAYER geleistet hat. Sänger Makka bellt wie ein alter Szene-Hase, auch wenn die Intonation von Zeit zu Zeit etwas eindimensional geraten ist. Kracher vom Kaliber eines „Deadbeat“, „Forked Roads“ oder „Enemy“ hätten sich trotzdem unbemerkt auf der letzten Platte von HATEBREED einschleichen können. „Rule This World“ entblößt aber, dass bei CROWNED KINGS der nötige Knoten nicht geplatzt zu sein scheint, ein solcher Brecher sollte deutlich ungebremster aus den Boxen donnern und selbst über Konserve noch den Hörer daheim erreichen. „Judge“ ist dermaßen abgeschmackt, dass man schon beim ersten Durchlauf mitgrölen kann, nur um sich gleich danach etwas fremdzuschämen, dass die „gib‘ dem Publikumsaffen Zucker“-Taktik tatsächlich aufgegangen ist.

Wer die Querverweise überhören kann, sich ausschließlich an der gut gemachten Musik freuen mag, der wird mit dem Album glücklich werden. Letztendlich fehlt es „Forked Roads“ dann aber doch stark an Innovation, es gibt praktisch null Wow-Effekt, keine pappigen Hooks und somit kaum Anreiz, die Platte rauskramen zu wollen. Fans von kernigem Hardcore-Metal werden mit CROWNED KINGS wenig falsch machen und können sich getrost die millionste Veröffentlichung dieser Art ins CD-Regal packen.

 

10.08.2015
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