Cromm Cruac - Senecio

Review

KURZ NOTIERT

Der niederländische Death-Metal-Untergrund war Anfang der neunziger Jahre äußerst umtriebig. Neben ASPHYX, GOREFEST, PESTILENCE, SINISTER und ein paar anderen bekannten Namen existierten natürlich haufenweise Formationen, die es nicht in die erste Reihe schafften. CROMM CRUAC waren eine davon. „Senecio“ hieß ihr 1998 erschienenes Debüt, das Vic Records jetzt – angereichert um fünf Auszüge aus den drei zwischen 1993 und 1996 eingespielten unscheinbaren Demos – wiederverwerten. Die Platte macht hörbar, warum das Quartett damals nicht zu Höherem berufen war: Ein Genießen des melodisch-mittelschnellen Grunzmetalls mit sporadischem Akustikgitarreneinsatz ist aufgrund des gefühlt alle sieben Sekunden wechselnden Rhythmus kaum möglich. Zerfahrenheit von vorne bis hinten. Vermarktet wird sowas zwar gerne mit dem „Technisch-anspruchsvoll“- oder auch „Progressiv“-Aufkleber, doch sollte man kompositorischen Wagemut nicht mit deliriös-zufälligem Gefrickel verwechseln.

19.06.2015
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