Crom - Of Love And Death

Review

Das deutsche Ein-Mann-Projekt CROM hat bereits 2008 durch sein offizielles Full-Length-Debüt “Vengenace” (es gingen zwei Demos, sowie die EP “The Fallen Beauty” voraus) und mit seinem epischen Metal in der Szene aufhorchen lassen können. Die Musik war episch gehalten und hatte einen nicht zu verleugnenden BATHORY-Touch. Der ist auch auf dem aktuellen Output “Of Love And Death” noch vertreten, doch haben CROM hier eine andere Herangehensweise als auf dem Debüt gewählt.

Wo 2008 noch Geschichten über Schwerter, Krieger und Vergeltung besungen wurden, gehen die sieben neuen Songs eher in eine melancholische Richtung. Dabei kommt die Musik von Walter ‘Crom’ Grosse (der nur von Drummer Matthias Landes unterstützt wird) aber keineswegs depressiv oder nihilistisch daher. Dafür stehen viel zu viele positive Elemente, wie etwa die teilweise fröhlich wirkenden Gitarrenmelodien, im Kontrast zu der melancholischen Grundstimmung der Songs und trotz dieser Ausrichtung reden wir hier ja noch immer von epischem Metal der Marke BATHORY zu “Hammerheart”- und “Twilight Of The Gods”-Zeiten. Ausufernde Songstrukturen, viele akustische Gitarrenzwischenspiele und immer wiederkehrende Chöre bilden zusammen mit den verzerrten Gitarren den Soundcocktail, der das Geschehen auf “Of Love And Death” bestimmt.

Wer den Vorgänger kennt wird sich jetzt schon denken können, dass es einen Unterschied zum aktuellen Album gibt. CROM gehen im Jahr 2011 wesentlich bedachter und, meiner Meinung nach, auch tiefgründiger zur Sache. Von daher kann man die Alben nicht direkt miteinander vergleichen. Ein aggressives Stück wie “Vengeance Part I – The Cause…”, in dessen Art es auf dem Vorgänger noch einige gab, fehlt beispielsweise ganz. Dafür verlieren sich die Songs in wunderschönen Melodien und Refrains, die mehr Augenmerk auf hymnische Momente legen als auf brachiale Gitarrenwände. Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ein gewisser Härtegrad ist natürlich noch vorhanden und Nummern wie die grandiosen “My Destiny” und “Lifetime” kommen knackig aus den Boxen. CROM haben aber mehr Wert auf das ruhige Moment ihrer Musik gelegt und fahren mit dieser Ausrichtung und der damit verbundenen melancholischen Atmosphäre auf “Of Love And Death” ziemlich gut.

Insgesamt präsentieren uns CROM mit ihrem Zweitwerk ein Album, das sich durch gefühlvolle Gitarrenparts, epische Hymnen und gekonntes Songwriting gleichermaßen auszeichnet. Den Kreis schließt hier eine Neuaufnahme des Titelsongs der 2003er EP “The Fallen Beauty”, der sich optimal in das Gesamtbild der Platte einfügt. Fans epischen Metalls sollten sich “Of Love And Death” unbedingt anhören. Ebenso Metaller, die sich kalte Winterabende gerne mit dezent melancholischer Musik untermalen, aber keine Lust auf Gekeife haben, sollten dem Epic Metal von CROM eine Chance geben.

22.11.2011

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1 Kommentar zu Crom - Of Love And Death

  1. Bluttaufe sagt:

    Crom, der seines Zeichen Gitarrist bei DARK FORTESS war, auf Solopfaden. Im Grunde knüpft das 2. Werk nahtlos an das Debüt „Vengeance“ an. Die Songs beider CD´s wurden in einem Rutsch eingespielt. Lediglich die Gesangsspuren wurden nachträglich eingesungen.
    Ein kluger Schachzug „Of Love And Death“ separat zu veröffentlichen. Klangen die Songs auf „Vengeance“ teils fröhlich so präsentiert sich Mastermind Crom hier von seiner melancholischen Seite. Gefällt mir so um einiges besser als das Debüt.
    Das Drumming von Seraph (DARK FORTRESS) ist dienlich zur Musik. Wäre ja auch Mumpitz die getragene Musik durch Gewehrfeuersalven zu zerstückeln.
    Schade, dass bisher nichts mehr kam.

    8/10