Album Nummer vier der Dänen CROCELL zeigt sich nicht nur auf dem Cover von seiner düstersten Seite: Auf der Hülle von „Prophet’s Breath“ zu sehen sind schmutzige Industrieanlagen und -schlote, die den Lebensraum zerstören und die Luft verpesten, während einzig der olympische Blick die Sicht auf den Mond garantiert – und auch die Musik gibt sich vergleichsweise harsch und intensiv.
Da mag es zwar einen melodischen Anteil geben, wenn die Gitarristen ihre Akustikgitarren auspacken und, untermalt von Vogelgezwitscher, Melodien zupfen (wie beim Zwischenspiel „Dead Man’s Poem“ oder dem Intro zum abschließenden „Temple Of Grandeur“) – beim Death Metal CROCELL’scher Prägung spielen jedoch rasante Black-Metal-Ausflüge eine größere Rolle. „Tyrant Of Iron“ (bester Song auf dem Album!) und „Cross To Your Grave“ blasten jedenfalls ziemlich flott davon. Ihre dänische Herkunft können CROCELL allerdings auch nicht verleugnen – wenn man denn einen breitwandigen, fetten und plättenden Sound als typisch dänisch ansieht (jedenfalls haben die bekannten Klangschmieden und Bands wie ILLDISPOSED, bei denen Bassist Onkel Kusse ebenfalls spielt, ihren Teil dazu beigetragen).
Davon abgesehen haben CROCELL einige coole Songs und Hooks auf „Prophet’s Breath“ gepackt: Neben den genannten Titeln stechen das düstere „Wolves“, der Titeltrack und das mit einem eingängigen Eingangsriff versehene „Usurper“ hervor. Man kann auch von einer souveränen Leistung auf „Prophet’s Breath“ sprechen, dem zu einer uneingeschränkten Empfehlung nur noch weitere Hits vom Schlage des Openers fehlen.
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