Man mag es fast nicht glauben, doch die deutsche Metal-Formation CRISES besteht bereits seit 1995. Über ein Dutzend von Jahren war die Bandgeschichte geprägt von etlichen Besetzungswechseln und auch stilistische Richtungsänderungen blieben dabei nicht aus. Trotz allem haben die vier Jungs anno 2009 ihren ureigenen Stil gefunden, der vor Vielfältigkeit nur so strotzt. Die Bandbreite der Gruppierung reicht von traditionellem Progressive Metal bis hin zu kompromisslosem und trotzdem eingängigem Rock-Material.

Mit „Coral Dreams“ legt der Vierer sein neuestes Machwerk ab und beweist dabei einen ungemeinen Einfallsreichtum, den nicht viele Bands in diesem Umfang bieten können. Das gebotene Material klingt etwas härter und wandert ab und an schon einmal in Nu Metal-Gefilde ab, doch alles in allem kann man „Coral Dreams“ nicht wirklich in eine vorgefertigte Schublade stecken. Anleihen von Genre-Größen wie DREAM THEATER könnte man bei einer Progressive-Scheibe ja bekanntlich immer finden, das steht außer Frage, doch CRISES vermögen es, ihre eigenen Trademarks einzubauen, ohne sich dabei anzubiedern oder gar selbst zu kopieren?!

Ganz im Gegenteil. CRISES legen mit „Coral Dreams“ eine gelungene Platte ab, die eine runde Sache geworden ist. Hierbei handelt es sich um keinen absoluten Pflichtkauf, trotzdem muss man gestehen, dass deutsche Formationen es nur selten schaffen, ein Album auf diesem abwechslungsreichem Niveau vorzulegen. „Coral Dreams“ macht auf jeden Fall Lust auf mehr und es bleibt abzuwarten, wie es mit den Mannen weitergehen wird!