Sophia Kostudis 
Legierungen sind also Thema des sechsten Studioalbums „Bronze“ von CRIPPLED BLACK PHOENIX. Und ja, das ist ein taugliches Bild. So tauglich wie Platte selbst. Eine Hauptkomponente – in diesem Fall dunkler, schwerer Rock – wird mit allem Verfügbaren verkocht: Mit wabernden Space-Synthies nach drolligen Eingangssamples („Dead Imperial Bastard“), mit Melancho-Blues („Rotten Memories“), mit Stoner-Rock-Kick-Ass-Riffs nebst feinster Leadgitarrenmanöver („Turn To Stone“).
Das dickste Blech der „Bronze“ wird mit den Tracks zwei bis sieben geschmiedet. „Deviant Burials“, „No Fun“ und „Champions Of Disturbance (Pt. 1 and 2)“ sind allesamt direkt, griffig und weitgehend schnörkellos, aber von anhaltendem Drive. Rings um die ausgedehnten, geradlinigen Instrumentalpartien horcht sich mit jedem Durchgang noch ein Detail heraus. Das funktioniert aber auch bei Tracks wie „Rotten Memories“, die gesanglich dominiert sind. Überhaupt sei hier die mehr als günstige Kombination von dunkel-dichtem Untergrund und Daniel Änghedes heller Stimme betont.
Auch dank des Trittes auf die Bremse stellt „Goodbye Then“ ein glänzendes Beispiel dar – für den durchweg satten, warmen, erdigen Sound und die wehmütige, bleierne Stimmung, die sich durch die gesamte Platte zieht. Nachfolgend rüttelt der sägende Gesang in „Turn To Stone“ wieder etwas auf, bevor Belinda Kordic das Mikro übernimmt. Ihr „Scared And Alone“ kommt allerdings leider erst im letzten Drittel aus dem Knick. Anschließend schlagen CRIPPLED BLACK PHOENIX mit „Winning A Losing Battle“ und „We Are The Darkeners“ nochmal schwer, tief und schön zu.
Die „Bronze“ ist, um im Bild zu bleiben, ein gewichtiger Schlägel mit Hang zur feinen Trägheit. Ein Fest für Freunde überschaubarer Motive und langer Spielzeiten. Für Leute mit Hang zur Melancholie und Düsternis. Für Drückende-Schlagzeug-Gitarren-Walzen-Fans. Und CRIPPLED BLACK PHOENIX-Jünger sowieso.
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