Cripper - Freak Inside

Review

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Ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung von “Killer Escort Service” sind CRIPPER wieder am Start.
Hat sich seitdem etwas verändert? Oh ja, man hört den Songs deutlich an, dass die Band in Sachen Songwriting wieder einen Schritt nach vorne gekommen ist. Die Tracks hören sich durchweg reifer an und die „wundervolle“ Stimme von Sängerin und Brüllwürfel Britta Görtz ist ebenfalls wieder ausgefeilter, als auf dem doch guten Debüt.

„Freak Inside“ besticht jedoch nicht nur durch seine Songs. Auch die Produktion kann es locker mit dem momentanen Standart aufnehmen. Hier wurde ordentlich geklotzt und nicht gekleckert. Gut gemeistert!

Die Songs im einzelnen führen ein Dasein zwischen modernen, aber nicht postmodernen, Thrash und Hardcore. Natürlich macht dies ein Großteil Brittas Stimme aus, die man in beiden Lagern anerkennen wird.

Schon der Opener „Shortcut“ weist deutlich auf die Marschrute der fünf Musiker hin. Die düstere Nummer besticht durch gekonnte Gitarrenläufe und druckvollem Gesang. Woher nimmt die Dame bloß diese Wut und Kraft? „Sun; Colour: Black“ wird allen Thrashern unter euch Tränchen in die Augen treiben. Denn was die Gitarristen Christian und Jonathan da aus ihren Klampfen zaubern, ist schon fast Oskarverdächtig. Fiese, böse, kleine Riffs, die einfach nur Spaß machen und einen hohen Wiedererkennungswert darstellen. Songs wie „60 bpm“, „Strike The Force“, “Masquerade”, “Kill My Thirst” oder “Break Out” stehen dem in nichts nach und vereinen all die Eigenschaften, die sich CRIPPER im Laufe der Zeit angeeignet haben. Beachtlich ist dabei, dass einem nur wenige Vergleiche zu anderen namhaften Bands in den Sinn kommen. Klar, die Mucke erinnert hier und da schon mal an Bands wie TESTAMENT, SLAYER, DEATH ANGEL oder auch EXODUS. Doch wissen CRIPPER ihre Eigenständigkeit zu wahren und auf grobe Klauereien zu verzichten. Und das macht diese Band so schön einzigartig.

Harmonische Melodien sucht man auf „Freak Inside“ vergebens. Dieser Zustand zieht sich wie ein roter Faden durch die komplette Platte. Aggressivität, harte Riffs und kompromissloses Songwriting lassen keinen Platz für weichgespülte Elemente. Hier herrscht der Pure Thrash, der Hardcore wird immer weiter vom Platz verdrängt, bis von ihm nichts mehr übrig ist. CRIPPER haben ihren Stil gefunden und nehmen ihn mit ins Fleisch und Blut.

Als Kritikpunkt gibt es eigentlich nur die fehlende Abwechslung zu nennen, da die Songs beim öfteren Genuss vielleicht etwas eintönig werden könnten.

Nicht von schlechten Eltern ist auch das Layout. Wie schon beim Vorgänger „Killer Escort Service“ hat man das Layout vertrauensvoll in die Hände von Christian Bröhenhorst (www.crudeart.de) und auch Jonathan Stenger (www.murkywaters.de) gelegt, die eine Meisterleistung verbrochen haben.

So stellt sich mir eigentlich nur noch die Frage, warum diese Band noch keinen Deal hat?

06.06.2007

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